Sparziele verfolgen – der sichere Weg zum Notgroschen
Mit der richtigen Strategie bleibt der Notgroschen kein Wunschtraum. Die nötigen Anstrengungen dafür müssen einen Platz im Alltag haben, denn sonst bleibt von den guten Vorsätzen nichts übrig. Sie wollen das? Hier ist die Anleitung!
Tagesgeld-Vergleichsrechner
Der Notgroschen macht Sinn! Denn wenn die Waschmaschine den Dienst versagt, der Auspuff abfällt oder das Finanzamt Geld nachfordert, bleibt uns Verbrauchern keine Wahl; wir müssen zahlen. Die Waschmaschine und das Auto sind unverzichtbar und das Finanzamt wartet nicht gerne. Wer nicht genug angespart hat, muss den Dispositionskredit auszureizen oder einen Kleinkredit aufnehmen. Beide Möglichkeiten sind teurer als der Notgroschen, und ob der Dispo oder ein Kredit gewährt wird, ist nicht immer sicher. Der Notgroschen ist deshalb nicht nur gut für das Portemonnaie, sondern auch für die Nerven. Allgemein gilt, dass ein Sparer für Notfälle rund das dreifache seines monatlichen Einkommens auf die hohe Kante legen soll, um im Ernstfall liquide zu sein.
Die eigenen Finanzen im Blick
Wussten Sie, dass Käse länger hält, wenn eine gekochte Nudel mit in der Packung liegt? Dass ein Schwamm im Kühlschrank die Feuchtigkeit bindet und Obst und Gemüse dann nicht so leicht verdirbt? Das sind super Spartipps und auf (sehr) lange Sicht kann damit Geld eingespart werden. Im Alltag bestehen diese Tipps meist nicht lange. Hier geht es deshalb darum, das Geld auf unseren Konten ordentlich zu verwalten und regelmäßig Geld zur Seite zu legen. Dafür ist es wichtig, zu wissen, welche regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben anfallen. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob diese Rechnung mit Hilfe von Stift und Papier zustande kommt, oder ob diese Rechnung halb automatisch mit einer Excel-Tabelle oder sogar mit einer ausgereiften Software aufbereitet wird. Weil wir ja sparen wollen, reichen sicher erst mal Stift und Papier, ein kostenloses Office-Paket oder eine Gratis-Software! Einige Banken bieten zum Girokonto eine Finanzsoftware. Das erspart viel Arbeit.
Ziel der Anstrengung ist es, dass Sie sich bewusst machen, wofür Sie ihr Geld ausgeben. Ja, Anstrengung – das macht sich nicht von alleine, ist nervig und der Weg zum Erfolg!
Sparpotenziale offen legen
Im Alltag geben wir Geld für alle möglichen Dinge aus und machen uns oft keine Gedanken darüber. Hier mal zum Bäcker, da mal ein Burger und der Wocheneinkauf läuft auch eher ohne Plan ab. Was gefällt, landet im Einkaufskorb. Der Stromanbieter, der Internet-Provider, die Versicherung bucht monatlich vom Konto ab. Kein Problem, solange wir die Ausgaben gefühlt im Griff haben und kein Engpass herrscht. Ist das nicht der Fall, reicht es aber nicht, wenn der Käse im Kühlschrank ein paar Tage länger hält. Dann heißt es Sparpotenziale offen legen und das geht nur, wenn bekannt ist, wofür das Geld ausgegeben wird. Je detaillierter die Rechnung ist, desto besser! Der bargeldlose Zahlungsverkehr lässt sich auf den Kontoauszügen gut nachvollziehen. Und oft hat der Verbraucher die Möglichkeit die Daten in Form einer Tabelle in seinem Online-Banking Portal herunterzuladen. Bei Bargeldzahlungen bringt eine Liste im Portemonnaie Klarheit über die Ausgaben und es ist hilfreich, die Belege zu sammeln. Es ist nicht nur Mathe, was zum Erfolg führt, es ist auch eine „Selbsttherapie“ und dass gerade dann, wenn das Gewohnheiten aufdeckt, die Sie so gar nicht bei sich sehen wollenl!
Wenn er jetzt mit Konsumverzicht anfängt klick ich die Seite weg!
Ganz klar, der konsequente Konsumverzicht oder ein Nebenjob ist sicher die schnellste Möglichkeit mehr Geld zur Verfügung zu haben, um etwas für den Notgroschen beiseitezulegen. Die Möglichkeiten an sich sind begrenzt, denn nur höhere Einnahmen oder geringere Ausgaben führen zum Ziel. Auf der detaillierten Liste mit den Ausgaben lassen sich aber sicher einige Dinge mit Sparpotenzial finden. Jeder hat eine Menge laufende Verträge. Handyverträge und Stromtarife sind die Klassiker für den Preisvergleich und damit auch ein Ansatzpunkt um Geld zu sparen.. Auch Versicherungsverträge stehen auf der Liste und natürlich darf auch gefragt werden, ob ein Vertrag wirklich sinnvoll ist. Beim Girokonto stellt sich zum Beispiel die Frage, ob die Kontoführungsgebühr für einen Mehrwert gezahlt wird oder eben nicht. Bei der Verwirklichung der Sparziele ist es am wichtigsten, den Überblick über seine finanzielle Situation zu behalten. Eine Grundmotivation zum Sparen ist sicher förderlich, aber niemand muss gleich zum Pfennigfuchser mutieren, um zum erfolgreichen Sparer zu werden.
Fixkosten auf dem Prüfstand
meine Fixkosten
- Miete und Nebenkosten
- Strom, Heizung, Wasser
- Telefon, Internet, Mobilgeräte
- GEZ, PayTV
- Mobilität: Spritkosten oder Fahrkarten
- Versicherungen
- Vorsorge
- KFZ-Steuer, Hundesteuer
- Abbonements, Vereine, Spenden
- …
meine laufenden Kosten
- Lebensmittel
- Kleidung und Schuhe
- Kosmetik und Hygiene
- Freizeit
- Restaurantbesuche
- Kantine und Mittagstisch
- …
Ziele setzten und dann regelmäßig Geld bei Seite legen
Welchen Betrag Sie auf die Seite legen möchten (oder können), muss jeder für sich selbst entscheiden. Am besten ist es jedoch einen Betrag festzulegen, den Sie regelmäßig für den Notgroschen ansparen möchten und der auch dauerhaft im Rahmen des Möglichen liegt. Anfangs ist die Motivation sicher höher und auch die Bereitschaft auf etwas zu verzichten. Damit aus der Sparaktion keine Einmal-Aktion wird, ist es sinnvoller regelmäßig den gleichen Betrag auf die Seite zu legen. Dann hat der Sparbetrag auch im monatlichen Budget seinen festen Platz.
Den Notgroschen mit Zinsen anlegen
Zuletzt ist noch eine Frage zu klären: Wohin mit dem Notgroschen? Dabei muss der Ort der Verwahrung einige Kriterien erfüllen. Er muss sicher sein; er muss schnell verfügbar sein; er soll vor dem Kaufkraftverlust geschützt sein. Der Sparstrumpf oder die Kaffeedose stehen heute noch als Symbol für das Sparen, zeitgemäß ist das aber nicht mehr. Das Tagesgeldkonto hingegen erfüllt alle Kriterien! Das Sparbuch und das Girokonto bietet zu wenig oder gar keine Zinsen und fallen deshalb raus. Die Inflation frisst ohne Zinszahlung einen Teil des Geldes auf! Bei Festgeld steht das Ersparte nicht täglich zur Verfügung und ist deshalb nicht die beste Wahl. Seinen Notgroschen auf einem gesonderten Tagesgeldkonto zu haben, hat zudem den Vorteil, dass der Sparer eine bessere Übersicht hat. Bleibt das Geld auf dem Girokonto, ist der Verbraucher eher geneigt es für den laufenden Konsum auszugeben. Die Hürde Geld vom Tagesgeldkonto auf das Referenzkonto zu überweisen bremst die Bereitschaft den Notgroschen anzutasten.
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