So geht´s nicht! Die größten Fehler bei der Geldanlage
Wer nach der richtigen Geldanlage sucht, findet zahlreiche Produkte, Ratgeber und Tipps. Unfassbar viel Zeug ist zu finden. Viel Seriöses, aber auch Unseriöses, Nonsens und dazwischen mit Sicherheit der eine Tipp, der Sie wirklich reich macht. Den finden Sie hier nicht! Dafür aber die größten Fehler, die es zu vermeiden gilt!
Tagesgeld-Vergleichsrechner
Platz 1 – Geldanlage? Darüber habe ich ja noch gar nicht nachgedacht!
Wie jetzt, warum ist nicht der Totalverlust auf dem ersten Platz? Ganz einfach, wer mit einer Geldanlage einen Totalverlust erleidet, hatte wenigstens mal einen Plan. Dass der in die Hose gegangen ist, ist nicht schön, aber der schlimmste Fall ist definitiv sich überhaupt nicht mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das bewahrt zwar vor dem Totalverlust, verhindert aber auch jeden Gewinn.
Eine erfolgreiche Geldanlage braucht einen Plan und eine Strategie.
Die beginnt meiner Meinung nach mit der Wahl eines Girokontos. Der Grund ist ganz einfach, wer bei einem Girokonto auf die Kosten achtet, Preise und Leistungen vergleicht, weil er sparen möchte, hat gleich Geld übrig, dass es anzulegen gilt!
Platz 2 – Ah, Sie meinen Aktien!
Nein, meinen wir nicht! Es gibt die unterschiedlichsten Formen der Geldanlage. Und die Behauptung: „Wer sein Geld in Tagesgeld und Festgeld anlegt, ist dumm, weil es da ja keine Rendite gibt“ ist falsch! Rendite, Verfügbarkeit und Sicherheit stehen bei jeder Form der Geldanlage in Konkurrenz zueinander. Alle diese Ziele gleichzeitig zu erreichen ist nicht möglich!
Im besten Fall hat der Verbraucher sein Geld in unterschiedliche Produkte gesteckt. Den Notgroschen, der täglich verfügbar sein soll, zum Beispiel in Tagesgeld. Das ist sicher und ständig verfügbar.
Wenn das eigene Auto schon in die Jahre gekommen ist, macht es keinen Sinn, das Geld, das für den Kauf des Nachfolgers vorgesehen ist, in Festgeld mit einer Laufzeit von 10 Jahren zu investieren. Wenn das Geld wieder zur Verfügung steht, ist das Gefährt sonst schon weggerostet. Aber ein Mix aus mehreren kürzeren Laufzeiten macht durchaus Sinn.
Welche Formen der Geldanlage letztendlich geeignet sind, hängt zum Beispiel vom Einkommen, vom vorhandenen Kapital, vom Besitz einer Immobilie, vom Alter, von der Familiensituation und vielen anderen Faktoren ab. Das ist sehr individuell und deshalb macht es Sinn, seine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen und abzuwägen, welcher Teil des Geldes für Sicherheit, Flexibilität oder Rendite bestimmt ist. Dann ist es einfacher zu entscheiden, welchen Anlagemix man für sich wählt.
Platz 3 – Ach ja – mein Sparbuch – da hab ja schon ewig nicht mehr nach gesehen!
Falsch gedacht, wir lästern jetzt nicht über das Sparbuch, weil es da keine Zinsen gibt, man monatlich nur 2.000,- Euro abheben kann und …; und …; und … Ups, nein! Hier geht es um das „da hab ich ja schon ewig nicht mehr nach gesehen!“ Egal ob Aktien, ETF, Fonds oder sonst ein Produkt. Jede Form der Geldanlage muss regelmäßig darauf hin überprüft werden, ob die gesteckten Ziele noch erreicht werden. Bei Anlageformen mit festen Laufzeiten ist das selbsterklärend. Trotzdem haben viele Sparer sich das letzte Mal vor Jahren um ihr Tagesgeldkonto gekümmert und kennen nicht mal den aktuellen Zinssatz. Dabei können sich die Zinsen täglich ändern und sie tun es in schöner Regelmäßigkeit. Selbst wer bei Aktien eine konservative Anlagestrategie verfolgt und Aktien über lange Zeit halten möchte, muss natürlich regelmäßig prüfen, ob die Anlagestrategie noch stimmt.
Platz 4 – Meine Bekannten machen jetzt alle in…
Gold, Holz, Ferienhäuser auf Mallorca, Oldtimer, Whisky, Wein… Die Liste ist lang und die Renditeversprechen natürlich immer fett! Ah, Schwarmintelligenz! Na dann kann ja nichts mehr schief gehen. Naja, meistens sieht das aber gar nicht so erfolgreich aus, wenn viele Menschen sich gleichzeitig und für längere Zeit an einem Ort aufhalten. Denken sie mal an Konzertveranstaltungen wie Rock am Ring oder Wacken! Geht es der Wiese danach gut? War das Zusammentreffen für die Teilnehmer gesund? Nein, es war wild, teuer, aber schön! Aber wenn das alle machen, muss das doch gut sein, oder? Die meisten Sparer in Deutschland setzen auf das Sparbuch oder haben ihr Geld unverzinst auf dem Girokonto liegen. Das hat mit Intelligenz nicht viel zu tun und schon gar nicht mit Rendite. Aber dieses Thema hatten wir ja eigentlich schon auf Platz 1 abgehandelt.
Auch sonst macht es wenig Sinn allzu sehr auf die Tipps der Nachbarn zu setzen. Die Lebenslagen unterscheiden sich meist zu sehr und sind deshalb nicht auf die eigene Lebens- oder Finanzsituation zu übertragen. Ein Tipp sollte deshalb der Anstoß für eine Recherche sein; der Grund sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen und nicht die Grundlage für eine Anlageentscheidung.
Platz 5 – Nur wer das Risiko nicht scheut, kann heute eine Rendite erwirtschaften!
Ja, genau und mit einem Sportwagen kommt man im Stau schneller voran! Ach nein, das stimmt ja nicht, da stehen alle gleich lange rum. Aber auf der Autobahn kann man mit dem Sportwagen definitiv rasanter unterwegs sein, als es für sich selbst und die Mitmenschen gut ist. Das gilt auch für die Finanzen! Wir sind eben nicht alle Formel-1-Weltmeister und auch nicht alle erfolgreiche Großinvestoren wie Warren Buffet. Für die meisten von uns Otto-normal-Sparern sind CFD´s keine gute Anlageform, weil wir es uns eben nicht leisten können, unseren Notgroschen aufs Spiel zu setzen. Selbst Aktien sind eben nicht für alle Anleger die richtige Empfehlung. Vor allem dann nicht, wenn man sich damit nicht richtig auskennt. Das hat zumindest Warren Buffett mal gesagt! Aber das mit dem „magischen Dreieck der Geldanlage“ hatten wir ja schon. Wenn Sie jemanden treffen, der was anderes behauptet, ist er entweder Platz 1 zuzuordnen und hat wie bei Platz 4 was von Bekannten aufgeschnappt, oder er möchte was verkaufen!
Platz 6 – Meine Geldanlage heißt Kredit!
Wenn Sie jetzt meinen aller Pflichten entbunden zu sein, dann haben Sie sich aber geschnitten! Auch wer Geld leiht, braucht einen Plan und eine Strategie! Wo gibt es die günstigsten Zinsen? Kann ich die monatlichen Raten stemmen? Sind Sonderzahlungen kostenlos? Das sind hier die Fragen, mit denen es sich zu beschäftigen gilt. Wer Angebote vergleicht und günstige Zinskonditionen ergattert, spart insgesamt Geld ein. Und auch bei Krediten macht es Sinn auf die Marktlage zu achten. Sind die Zinsen allgemein niedrig und ein laufender Kredit hat deutlich höhere Zinsen, dann ist zum Beispiel eine Umschuldung sinnvoll.
Fazit
Wer erfolgreich Geld anlegen möchte, der braucht einen Plan! Wer sich über seine regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben im Klaren ist, kann abschätzen welcher Betrag sich monatlich zur Seite legen lässt. Die Top-Anbieter unter den Direktbanken haben dafür ein „Haushaltsbuch“ in ihr Online-Banking integriert.
Dann gilt es festzustellen, welcher Mix aus Anlageformen zu den eigenen Lebensumständen passt. Klar, einige Anlageformen bieten eine höhere Rendite, dafür steigt aber auch das Risiko. Mit einem ordentlichen Mix kann der Anleger das Gesamtrisiko minimieren. Wer sich regelmäßig um seine Geldanlagen kümmert, nach guten Zinsen sucht und die Renditechancen analysiert, hat sich nichts vorzuwerfen.
Der Nachbar macht jetzt in ….? Ok, dann lassen Sie sich die Unterlagen kommen, recherchieren Sie und wenn sie verstanden haben, wie das geht und dass es seriös ist, investieren sie einen Teil Ihres Geldes. Wer sich an die Klassiker hält, wie Tagesgeld, Festgeld, ETF-Sparpläne, Fonds und ein paar Aktien aus Leitindizes, macht dabei garantiert nichts falsch. Die erfolgreiche Geldanlage braucht kein Risiko, sondern die Risikodiversifizierung und damit eine ausgeglichene Strategie, um langfristig erfolgreich zu sein. Die Deutschen sind bei der Geldanlage sehr auf Sicherheit bedacht und manchem würde ein kleiner Schubs nicht schaden, um sich intensiver mit weiteren Anlageformen auseinanderzusetzen, wer jedoch nur eine Form als die „Richtige“ anpreist, erzählt Stuss.
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