Hilfe bei der Selbsteinschätzung
Diese Risikoklassen gibt es im Wertpapiergeschäft
Die Anlage in Aktien und Wertpapieren kann sehr lukrativ sein. Viele Kunden beschäftigen sich daher mit einer Investition in Wertpapiere und versuchen, höhere Renditen zu erzielen. Wer sich mit dem Aktienmarkt beschäftigt wird feststellen, dass es viele unterschiedliche Aktien und Wertpapiere gibt. Diese Papiere haben in der Regel auch völlig verschiedene Renditechancen. Das hängt mit dem Risiko zusammen, welches mit einer Anlage verbunden ist.
So weisen Aktien beispielsweise ein mittleres Verlustrisiko auf. Jeder Anleger muss vor einer Investition daher entscheiden, wie hoch die Risiken sind, die eingegangen werden sollen. Es gibt sehr spekulative und auch sehr konservative Anleger. Die Risikoneigung entscheidet auch über die Zusammenstellung des Depots. Dabei werden verschiedene Risikoklassen unterschieden. Anleger sollten sich vor der Investition in Wertpapiere über die Risikoklassen informieren. Außerdem sollten sie sich einer Risikoklasse zuordnen. Nachfolgend wird daher erläutert, welche Risikoklassen es gibt. Weiterhin erfahren Anleger, wie sie sich einer Risikoklasse zuordnen können.
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Welche Risikoklassen gibt es im Wertpapiergeschäft?
Grundsätzlich können im Wertpapiergeschäft verschiedene Modelle und Risikoklassen gefunden werden. In der breiten Masse haben sich jedoch fünf Risikoklassen etabliert. Die erste Risikoklasse umfasst dabei sehr konservative Anlagen. Dazu zählen beispielsweise Geldmarktfonds aus Europa. Diese Fonds unterliegen keinerlei Kursrisiken. Anleger gehen bei einer Anlage daher keine Risiken ein. Allerdings lassen sich mit diesen Anlagen auch kaum gute Renditen erzielen. Die erzielbaren Renditen liegen nur knapp über denen gewöhnlicher Tages- und Festgelder. Die zweite Risikoklasse umfasst festverzinsliche Wertpapiere, offene Immobilienfonds und verschiedene Anleihen von Unternehmen und Staaten mit sehr guter Bonität. In der zweiten Risikoklasse gehen Anleger geringfügig höhere Risiken ein. Die Folge ist, dass auch die Ertragschancen steigen. Mit einer Investition in Wertpapiere dieser Risikoklasse lassen sich somit Erträge erzielen, die über dem Durchschnitt liegen.
Ab der dritten Risikoklasse werden die Anlagen spekulativer. Diese Risikoklasse umfasst beispielsweise Aktien aus dem DAX. Dazu kommen Fremdwährungsanleihen und verschiedene Investmentfonds aus dem In- und Ausland. Die Zusammensetzung der Fonds ist jedoch noch gemischt. Das bedeutet, dass es sich nicht zwangsläufig um reine Aktienfonds handelt. Die dritte Risikoklasse ist für Anleger geeignet, die langfristig Vermögenswerte aufbauen möchten. Diese Anleger gehen erhöhte Risiken ein und können dadurch von überdurchschnittlichen Erträgen profitieren. Allerdings besteht auch das Risiko, einen Teil des investierten Kapitals zu verlieren. Die Risikoklasse vier umfasst schließlich sehr spekulative Anlagen. Dazu zählen beispielsweise Optionsscheine und spekulative Aktien. Im Vordergrund stehen sogenannte Hebelprodukte. Das sind Produkte, bei denen hohe Renditechancen bestehen. Gleichzeitig ist jedoch auch ein Totalverlust möglich. Die Risikoklasse fünf stellt sehr spekulative Anlagen in den Vordergrund. Hier wird wirklich ausschließlich spekuliert. Zu den Wertpapieren dieser Anlageklasse zählen Futures und Optionen. Ein Totalverlust ist möglich.
Anleger sollten beachten, dass die vorgenannten Risikoklassen immer die vorherigen Risikoklassen umfassen. Das bedeutet, dass ein Anleger, der in Papiere der Risikoklasse zwei investiert, auch Anlagen der Risikoklasse eins kaufen kann und wird.
Wie kann die eigene Risikoklasse ermittelt werden?
Die Ermittlung der eigenen Risikoklasse ist die Grundvoraussetzung für eine Investition in Wertpapiere aller Art. Wie können Anleger nun ihre eigene Risikoklasse ermitteln? Die Ermittlung der eigenen Risikoklasse erfolgt auf der einen Seite durch die Ziele, die mit der Anlage verbunden sind. Dabei sollten sich Anleger stets darüber im Klaren sein, ob sie die Investition in Wertpapiere zum langfristigen Vermögensaufbau oder als reine Spekulation nutzen möchten. Auf der anderen Seite ist es jedoch wichtig, zu entscheiden, welche Renditen erzielt werden sollen. Sollen überdurchschnittliche Renditen erzielt werden? Soll evtl. nur die Inflation ausgeglichen werden? Die eigene Einstellung zum Kapital ist ein wichtiger Faktor. So gibt es beispielsweise Anleger, die keine Probleme mit einem Verlust ihrer Anlage haben. Andere Anleger sind dagegen auf das investierte Geld angewiesen. Ein Anleger, der von seiner Investition abhängig ist, sollte daher niemals in Werte der Risikoklasse vier oder fünf investieren. Bei der Ermittlung der eigenen Risikoklasse spielen auch Erfahrungswerte eine Rolle. Dazu zählen häufig eigene Erfahrungen. Es können jedoch ebenfalls Erfahrungen von Freunden oder Familienmitgliedern einfließen.
Wozu dient die Ermittlung der Risikoklasse?
Die Ermittlung der Risikoklasse ist wichtig, da alle Anlageentscheidungen von dieser Klasse abhängen sollten. Anleger, die sich selbst der Risikoklasse zwei zuordnen, sollten nicht in Anlagen der Risikoklasse vier investieren. Die Ermittlung der Risikoklasse dient dazu, sich selbst vor den Gefahren des Aktienmarktes zu schützen und das Portfolio des Depots zu optimieren. Dabei sollten Anleger beachten, dass die Risikoklasse flexibel ist. Das bedeutet, dass Anleger ihre Risikoneigung durchaus ändern können. Wer vor zwei Jahren nur in Werte der Risikoklasse zwei investiert hat, kann sich nun durchaus der Risikoklasse drei zuordnen. Entscheidend ist, dass keine zu spekulativen Anlageentscheidungen getroffen werden. Die Anlagen sollten immer der aktuellen Risikoneigung entsprechen und somit zum langfristigen Anlageziel passen.
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