Entscheidungshilfe
Festgeld mit der Laufzeit 48 Monate
Wann immer ein Anleger nach Festgeld sucht, stellt sich die Frage nach der richtigen Laufzeit. Auf den ersten Blick ist immer die längere Laufzeit die bessere, denn mit der Länge der Laufzeit steigen die Zinsen. Wir zeigen in diesem Artikel, worauf ein Sparer noch achten soll, bevor das Geld für 48 Monate festgeschrieben wird.
Vorteile von Festgeld mit 48 Monaten Laufzeit im Überblick
- 100% sichere Geldanlage
- garantierter Zinssatz
- Schutz vor sinkenden Zinsen
- gut planbar
- wenig Aufwand und Kontrollpflichten
Warum überhaupt Festgeld?
Festgeld eignet sich für Gelder, die mittelfristig oder sogar längerfristig nicht für den Konsum gebraucht werden. Das Geld soll aber später zuverlässig zur Verfügung stehen und garantiert ohne Risiko angelegt werden. Das Ziel ist es, das Ersparte vor einen Kaufkraftverlust zu schützen und über eine kleine Rendite freut sich der Sparer natürlich auch.
Ein Beispiel:
Ein Sparer legt regelmäßig Geld für den Kauf eines Fahrzeugs zur Seite. Am Anfang landete das Geld auf einem Tagesgeldkonto und war durch die Zinsen vor einem Kaufkraftverlust geschützt. Das ist aber nicht der einzige Vorteil, denn wenn das Geld nicht auf dem Girokonto liegt, hilft das dem Sparer dauerhaft und diszipliniert zu sparen. Erscheint die Summe immer wieder im Finanzstatus auf dem Girokonto, ist die Versuchung groß sich zwischendurch etwas zu gönnen.
Je nachdem wie alt das aktuelle Fahrzeug ist und natürlich auch abhängig von der jährlichen Laufleistung lässt sich abschätzten, dass dieses Fahrzeug noch einige Zeit genutzt werden kann und somit wird der Betrag auf dem Tagesgeldkonto nicht benötigt. Weil es für Festgeld höhere Zinsen gibt, macht es hier Sinn dieses Geld in Festgeld zu anzulegen.
Warum denn keine andere Form der Geldanlage wählen?
Der deutsche Sparer muss sich oft anhören, es sei dumm mit Tagesgeld oder Festgeld zu sparen. Nur wer sein Geld an die Börse bringt, könne eine ordentliche Rendite erzielen. Da liegt es doch nah, auch das Geld für das Auto an die Börse zu bringen und nach wenigen Jahren mit einem satten Profit gleich die nächsthöhere Fahrzeugklasse zu kaufen.
Wer solche Meldungen liest, bekommt schnell den Eindruck es gäbe nur ein Entweder-oder bei der Geldanlage. Wie wäre es denn mit einem durchdachten Mix verschiedener Anlageklassen? Wir in der Redaktion unterscheiden eigentlich zwischen „Sparen“ und „Vermögen aufbauen“. Wer auf ein Fahrzeug spart, dass für den Weg zum Arbeitsplatz gebraucht wird, der braucht dieses Geld zuverlässig und der Verlust auch nur eines Teils dieses Geldes wäre eine kleine Katastrophe.
Dass derselbe Verbraucher nicht nur Sparer ist, sondern auch Anleger ist, der monatlich eine bestimmte Summe in einen ETF-Sparplan, in Fonds oder immer wieder mit einer langfristigen Strategie in Aktien investiert, schließt sich natürlich nicht aus. Der gleiche Sparer kann einen überschaubaren Teil seines Vermögens zur Hand nehmen und damit die neusten Charttechniken ausprobieren. Auch das schließt sich nicht aus!
Das aber mit dem Geld zu veranstalten, das für das Fahrzeug gebraucht wird, um zur Arbeit zu gelangen, wäre wirklich dumm, denn dieses Transportmittel ist schließlich Garant für das regelmäßige Einkommen.
Wer also auf ein Fahrzeug, einen Fernseher, eine Couch oder andere Gegenstände spart, die in überschaubarer Zeit, aber unausweichlich durch Neue ersetzt werden müssen, der trifft mit Festgeld eine gute Wahl!
Was ist bei der Wahl der eines Festgeldkontos und der Laufzeit zu beachten?
Die Zinsen für Festgeld unterscheiden sich zum Teil stark je nachdem, welchen Anbieter wir in den Blick nehmen. Deshalb ist ein aktueller Bankenvergleich der Zinskonditionen immer angeraten. Dabei sollte der Sparer darauf achten, im Vergleichsrechner auch den gewünschten Anlagebetrag einzugeben, denn einige Banken akzeptieren den Sparer erst ab einer Anlagesumme von mehr als 10.000,- Euro.
Der nächste Punkt, mit dem sich der Sparer gedanklich beschäftigen muss, ist die Wahl der Laufzeit. Oft ist klar, dass das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung stehen muss. Daraus ergibt sich aber nicht gleich die beste Laufzeit.
Die entscheidende und leider nicht immer leicht zu beantwortende Frage lautet: Wie werden sich die Zinsen entwickeln? Sollten Sie jemanden finden, der behauptet genau zu wissen, wie die Zinsen in zehn Jahren aussehen, ist das ein Scherzkeks oder ein Scharlatan.
Je kürzer der Anlagezeitraum, desto einfacher wird es, die mögliche Zinsentwicklung abzuschätzen. Für Zeiträume, die weit in der Zukunft liegen lassen sich leider keine ernst gemeinten Prognosen abgeben. Dem Sparer bleibt also nichts übrig, als die zur Verfügung stehenden Informationen zu sammeln und dann eine Entscheidung anhand dieser Daten zu treffen. Wer nach solchen Informationen sucht, kann zum Beispiel immer mal wieder einen Blick auf unseren aktuellen Artikel über die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank werfen. Die Geldpolitik und besonders die Leitzinsen haben einen starken Einfluss auf die Zinsen von Sparprodukten und Krediten. Im Turnus von derzeit sechs Wochen entscheidet der Rat der Europäschen Zentralbank über die zukünftige Geldpolitik und in unseren Artikeln schätzen wir ab, welche Wirkung das auf die Zinsen haben wird.
Unser Zinsbild zeigt immer die Spitzenzinsen für Tagesgeld und Festgeld pro Kalenderwoche. Wer sich durch diesen Slider durchklickt, erhält schnell einen Überblick darüber, ob die Zinsen gerade eher steigen oder ob die Zinsen gerade fallen.
Festgeld mit 48 Monaten Laufzeit in einer Niedrigzinsphase
Sind die Zinsen gerade niedrig und es ist nicht mit garvierenden Zinssenkungen zu rechnen, greifen Sparer eher zu Festgeldkonten mit kürzeren Laufzeiten. Schließlich will niemand die an sich niedrigen Zinsen für ewig zementieren. In solch einer Situation ist bei der Laufzeit von 4 Jahren sicher schon die Schmerzgrenze überschritten.
Festgeld mit 48 Monaten Laufzeit in einer Hochzinsphase
Sind die Zinsen hoch, macht es natürlich Sinn, sich diese Zinsen möglichst lange zu sichern und die Laufzeit maximal auszureizen. Mitte 2009 konnten Sparer 12 monatiges Festgeld mit 4,50 % Zinsen abschließen. Für längere Laufzeiten gab es natürlich noch einmal höherer Zinsen. Kurz darauf sind die Zinsen zum Teil massiv eingebrochen. Wer zu diesem Zeitpunkt Festgeld mit längeren Laufzeiten abschließen konnte, musste sich um sinkende Zinsen lange keine Sorgen machen. Die sind anschließend im Zuge der Finanz- und Staatsschuldenkrise deutlich eingebrochen.
Fazit zum Festgeld mit der Laufzeit von vier Jahren
Vier Jahre sind noch relativ überschaubar! Wenn ein Sparer sich vorab gut informiert, einen aktuellen Spitzenanbieter wählt und die Zinsentwicklung im Auge behält, kann er wenig falsch machen . Wer sich bei aller Sorgfalt nicht entscheiden kann und die längeren Laufzeiten scheut, darf das Geld auch auf mehrere unterschiedliche Laufzeiten aufteilen. Somit ist dann nur ein kleiner Betrag langfristig gebunden.
Einige Banken bieten ihren Sparern Kombiprodukte an, die die Flexibilität des Sparers erhöhen. Unser Artikel: „Festgeld geht auch flexibel“ zeigt dafür einige Beispiele.
Bildquelle:
© Andrey Popov – Fotolia.com; © hwolfraum – Fotolia.com; © fotogestoeber – Fotolia.com; © koya979 – Fotolia.com; Zerophoto-Fotolia.com