Für eine bessere Übersicht der Ausgaben
Diese Banken bieten ein kostenloses Zweitkonto
Wer nach einem Zweitkonto sucht, der möchte meist eine bessere Übersicht über seine Finanzen erreichen. Das Zweitkonto ist dann ein Haushaltskonto, ein Fixkostenkonto, ein Sparkonto, ein Vereinskonto, ein WG-Konto oder speziell für den Online-Einkauf gedacht. Manchmal dient es auch einfach nur der Privatsphäre, damit dem Partner gewisse Ausgaben nicht ins Auge fallen. Der Partner muss ja nicht wissen, was das Geburtstagsgeschenk gekostet hat.
Girokonto-Vergleichsrechner
Gründe für die Eröffnung und Führung eines Zweitkontos
Meist geht es bei einem Zweitkonto darum, geordnete Verhältnisse herstellen und bestimmte Einnahmen und Ausgaben vom Erstkonto zu trennen, um eine bessere Übersicht über den Geldfluss zu erreichen. Hier zeigen wir einige Beispiele:
Das Zweitkonto als persönliches Haushaltskonto
Das Girokonto ist bei den meisten Verbrauchern die Schaltzentrale für alle Finanzen. Die Geldzuflüsse sind zwar meistens überschaubar. Da kommt das Gehalt, möglicherweise das Kindergeld und vielleicht noch Geld aus Nebenjobs drauf.
Beim Geldausgang sieht das allerdings etwas anders aus, denn Möglichkeiten Geld auszugeben gibt es in Hülle und Fülle. Um sich selbst zu disziplinieren, setzen einige Verbraucher auf das Zweitkonto. Das Erstkonto dient als Gehaltskonto und von diesem Konto wandert ein bestimmter Betrag, der für Freizeitausgaben und Extrawünsche eingeplant ist auf das Zweitkonto. Neigt sich das Guthaben auf dem Zweitkonto dem Ende, endet auch die Partynacht oder die geplante Shoppingtour wird auf den nächsten Monat verschoben. Alles was hilft, die eigenen Finanzen in den Griff zu bekommen, ist erlaubt und deshalb ist das Zweitkonto als persönliches Haushaltskonto keine schlechte Idee.
Eine weitere Variante ist das Fixkostenkonto. Hier wird errechnet, welche monatlichen Fixkosten anfallen. Dabei sind auch Zahlungen zu berücksichtigen, die jährlich anfallen. Zum Beispiel Versicherungen und die KFZ-Steuer. Wer sich einen Überblick über die regelmäßigen Kosten verschafft hat, zahlt diesen Betrag mit einem kleinen Polster draufgerechnet auf das Fixkostenkonto. Von dort werden dann die Rechnungen beglichen. Was auf dem Gehaltskonto bleibt, darf ausgegeben werden.
Das Zweitkonto als Haushaltskonto für Lebensgemeinschaften
Paare, die einen gemeinsamen Haushalt führen, sich ihre Liebe und Treue aber weder vor Gesetzgeber noch vor der Kirche geschworen haben oder das auch nicht wollen, müssen gemeinsame Rechnungen bezahlen und Kosten bestreiten. Dafür macht es Sinn ein Zweitkonto als Gemeinschaftskonto einzurichten, auf das jeder seinen Anteil an den Fixkosten und vorausschauend einen Teil der Kosten für Lebensmittel & Co entrichtet. Die meisten Banken erlauben zum Beispiel neben dem geführten Einzelkonto die kostenlose Eröffnung eines Gemeinschaftskontos. So ist es zum Beispiel verbindlich in den FAQs von Norisbank und Deutscher Kreditbank nachzulesen.
Das Zweitkonto für den sicheren Online-Einkauf
Für den Online-Kauf ein eigenes Konto einrichten? Auch diesen Tipp haben wir in Foren und Frageportalen schon oft gesehen. Der Hintergrund ist einfach erklärt. Die Nutzer haben Angst vor dem Missbrauch ihrer Kontodaten und wollen den möglichen Schaden durch ein Zweitkonto, dass ausschließlich im Guthabenbereich geführt wird, begrenzen beziehungsweise ausschließen. Das ist auch ein Grund, warum einige Verbraucher eine extra Kreditkarte anfordern. Zum Beispiel eine Prepaid-Kreditkarte oder sogar eine virtuelle Kreditkarte. Bei der Fülle an Bezahlmöglichkeiten im Netz, wie Paypal, paydirekt & Co. ist diese Variante wohl nicht mehr ganz zeitgemäß, aber wenn es einmal eingerichtet ist und funktioniert, halten die Nutzer ja oft lange an einer Lösung fest.
Das Zweitkonto als Sparkonto nutzen
Auch dieser Tipp ist häufig zu finden. Der Hintergrund ist wieder das eigene Konsumverhalten in den Griff zu bekommen. Dabei soll ein Dauerauftrag zugunsten des Zweitkontos dabei helfen Geld anzusparen. Der Vorsatz ist sicher gut, aber ein weiteres Girokonto ist hier sicher nicht die richtige Wahl. Der Grund liegt auf der Hand, denn auf dem Girokonto erhält der Nutzer keine Zinsen und somit knabbert die Inflation am Ersparten. Wenn das Zweitkonto dann noch mit einer Kontoführungsgebühr belegt ist, ist der Kaufkraftverlust noch einmal deutlich höher. In diesem Fall greift der Verbraucher besser zu einem Tagesgeldkonto. Das ist kostenlos, bietet Zinserträge und lässt sich mit einem Dauerauftrag ebenfalls regelmäßig besparen.
Das Zweitkonto für kostspielige Hobbys und private Projekte
Für ein privates Hobby oder ein größeres Projekt bietet sich das Zweitkonto ebenfalls an. Gerade, wenn das Projekt kostenintensiv ist und längerfristig Zeit in Anspruch nimmt. So kann ein eigenes Budget verwaltet werden und das Familienkonto wird nicht belastet. So bleiben die Ausgaben transparent und übersichtlich an einer Stelle. Das Konto kann auch mit Freunden und Gleichgesinnten zusammen genutzt werden, um ein gemeinsames Budget zu verwalten. Für die Führung eines Gemeinschaftskontos müssen die beiden Kontoinhaber nämlich nicht unbedingt verheiratet sein oder unter der gleichen Anschrift leben. Alternativ zum Gemeinschaftskonto kann man auch Kontovollmachten erteilen, so dass mehrere Personen Zugang und Vollmacht über ein Konto haben.
Das Zweitkonto für die WG oder für den kleinen Verein
Gerade Wohngemeinschaften schätzen das Zweitkonto, um die gemeinsamen Kosten zentral an einer Stelle verwalten zu können. Neben der Miete können so auch Rechnungen für Strom und den Internetanschluss über das gemeinschaftlich genutzte Konto abgewickelt werden.
Auch für kleine Vereine ist ein Girokonto praktisch. Rechnungen lassen sich einfach begleichen und für Einkäufe steht die Girocard zur Verfügung. Auch hier sollen sich die Vereinsausgaben nicht mit den privaten Buchungsposten mischen und deshalb richtet der Kassenwart zu diesem Zweck oft ein Zweitkonto auf seinen Namen an.
Zweitkonto für Berufspendler
Wer beruflich auf einen Zweitwohnsitz angewiesen ist, der stößt mit den Möglichkeiten seiner Hausbank oft auf Grenzen. Bargeldabhebungen an Fremdautomaten sind oft teuer, und weil der Kredit fürs Haus und andere Dinge über die Hausbank laufen, ist der komplette Wechsel zu einer überregionalen Bank oder einer Direktbank nicht gewünscht. Wer seine Kosten besser im Blick haben möchte und nach einer kostenlosen Bargeldversorgung sucht, ist mit dem zusätzlichen Zweitkonto gut beraten. Dies gilt insbesondere für Grenzgänger, also Personen die zwar ihren Wohnsitz in Deutschland haben aber im europäischen Ausland arbeiten. Auch da ist es sinnvoll in beiden Ländern ein Konto zu führen. Übrigens: Die Deutsche Kreditbank bietet auch Kontoeröffnungen für Personen an, die keinen Wohnsitz in Deutschland haben, aber gerne ein Girokonto in Deutschland führen möchten.
Das Zweitkonto für berufliche Zwecke nutzen
Wer häufig geschäftlich unterwegs ist und einen Großteil der Kosten vorstreckt oder dafür einen Vorschuss vom Arbeitgeber erhält, schafft mit dem Zweitkonto Transparenz und sichert zudem seine Privatsphäre, denn die privaten Ausgaben tauchen auf einem Kontoauszug, der als Ersatz für eine fehlende Quittung herhalten muss, erst gar nicht auf. Reisekosten, Hotelrechnungen, Mietwagenbuchungen, Benzinrechnungen und Co. können konsequent mit dem Zweitkonto beglichen werden. Einige Girokonten bieten zusätzlich eine Kreditkarte. Das ist bei Mietwagen- und Hotelbuchungen ein gern gesehenes Zahlungsmittel.
Das Zweitkonto für Vermieter
Ein weiterer Grund nach einem Girokonto als Zweitkonto zu suchen, liegt vor, wenn Vermieter die Einnahmen und Ausgaben ihrer Immobilie(n) zentral verwalten wollen. Wer eine Mietwohnung im eigenen selbstgenutzten Haus verwaltet, kommt sicher auch mit einem Konto zurecht. Aber bei mehreren Mietparteien oder gar mehreren Mietobjekten kann die Verwaltung die buchhalterischen Fähigkeiten der Inhaber schon strapazieren. Dann macht ein separates Konto natürlich Sinn! Die DKB hat zu diesem Problem sogar ein passendes Produkt auf den Markt gebracht, mit dem Mieten, Mietkautionen und Instandhaltungsrücklagen einfach und rechtssicher verwaltet werden können.
Wie viele Girokonten darf man haben?
Der Gesetzgeber hat bei der Anzahl der Konten, die ein Privatkunde führt, keine Grenzen vorgesehen. Lediglich bei Personen die ein Pfändungsschutzkonto führen, darf lediglich ein Konto genutzt werden. Theoretisch kann deshalb für jeden Zweck ein eigenes Konto eingerichtet werden. Da aber nicht alle Girokonten kostenlos sind, kann sich so schnell eine stattliche Summe an Kontoführungsgebühren auftürmen. Jede Kontoeröffnung und jeder Herausgabe einer Kreditkarte wird in die Schufa eingetragen. Zu viele Konten und Karten könnten sich auf den persönlichen Schufa-Score auswirken. Die Kündigung nicht mehr benötigter Girokonten gilt daher nach Ansicht vieler Experten als sinnvoll.
Welche Konten sind geeignet?
Es gibt einige Banken, die ein Konto ohne Mindestgeldeingang anbieten. Bei Banken, die ihren Kunden ein kostenloses Konto mit Mindestgeldeingang bieten, sind Eigenüberweisungen oft ausgeschlossen. Auf diesen sogenannten Gehaltskonten muss dann tatsächlich ein Gehaltseingang, Rente oder BAFöG eingehen.
Alle Banken, die keinen monatlichen Mindestgeldeingang fordern, sind daher die beste Wahl. Ein Beispiel für ein Konto, dass ohne „Wenn und Aber“ kostenlos ist, ist zum Beispiel das Girokonto der Norisbank. Bei diesem Konto können die Antragsteller bei ausreichender Bonität auch ein Dispositionskredit und eine Kreditkarte bestellen. In diesem Fall ist auch die Kreditkarte kostenlos. Ein weiteres Beispiel ist das Girokonto der DKB. Hier bekommt der Kunde automatisch auch eine Kreditkarte. Die Kreditkarte ist hier nicht nur Zahlungsmittel, sondern der Kunde erhält sogar Zinsen auf sein Guthaben. Auch das Girokonto der comdirect Bank ist kostenlos und erfordert keinen regelmäßigen Geldeingang. Die drei genannten Konten lassen sich dank Video-Ident von zu Hause aus eröffnen und das dauert nicht einmal 10 Minuten.
Mögliche Alternative zum Zweitkonto
Wer eigentlich kein zusätzliches Konto möchte, sondern lediglich ein zusätzliches Zahlungsmittel sucht, kann auch auf eine kostenlose Kreditkarte zurückgreifen. Auch hier hat der Karteninhaber den Vorteil, dass die Kosten übersichtlich in der Monatsrechnung aufgeführt werden und auf dem Girokonto taucht lediglich die Abrechnung als Gesamtbetrag auf. Ein gutes Beispiel für eine kostenlose Kreditkarte ist hier zum Beispiel die Barclays New Visa. Hier kann der Kunde zusätzlich noch eine beitragsfreie Maestro-Karte beantragen und so auch dort bargeldlos bezahlen, wo noch keine Kreditkarten akzeptiert werden.
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