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7 Gründe für eine Kreditkarte unabhängig vom Girokonto
Wer eine Kreditkarte beantragen möchte, der tut meist das Naheliegende und bestellt die Karte ohne viel nachzudenken bei der Hausbank. Wir haben sieben gute Argumente, warum eine Kreditkarte ohne Anbindung an ein Girokonto für Verbraucher die bessere Wahl ist.
Sieben gute Gründe, sich bei der Wahl der Kreditkarte mehr Mühe zu machen, als nur zur Hausbank zu rennen.
Gerade bei den Kreditkarten gibt es sehr viele unterschiedliche Anbieter, wobei die Leistungen und auch die Preise der Karten sich stark unterscheiden. Das macht den Vergleich nicht gerade einfach! Dieser Ratgeber soll deshalb helfen, bei der Wahl einer Kreditkarte genau das passende Produkt zu finden und nicht einfach das Standard-Angebot der Hausbank zu nutzen.
1. Die Kreditkarte der Hausbank ist oft teurer als vergleichbare Angebote
Das erste Argument, dass für die Wahl einer Kreditkarte ohne Kontobindung spricht, ist die Jahresgebühr. Wer nicht schon ein Konto bei einer schlanken Direktbank nutzt, muss für die Kreditkarte der Hausbank oft eine Jahresgebühr entrichten. Dann kostet die Standardkarte zwischen 25,- und bis zu 40,- Euro. Diese Karte bietet dann die Basisleistung aller Kreditkarten, nämlich die weltweite bargeldlose Bezahlung von Waren und Dienstleistungen! Wer sich diese Jahresgebühr sparen will, findet auch kostenlose Kreditkarten, die in jedem Fall die Basisleitung erfüllen. Aber Vorsicht! Meist müssen die Kunden trotz fehlender Gebühren mit mehr Leistung rechnen! Ein Beispiel ist hier die Barclays New Visa oder die 1plus Visa Card der Santander Bank. Auch die SunnyCard der Santander Consumer Bank ist kostenlos zu haben. Weitere Beispiele gefällig? Da wäre noch die Visa World Card von ICS Cards, die MasterCard Gold der Advanzia Bank, die GenialCard der Hanseatic Bank oder die American Express Payback Card.
Auch wenn die Hausbank Kreditkarten mit größerem Leistungsumfang, wie einem Versicherungspaket für Reisende, Cashback oder Ähnliches im Programm hat, lohnt es sich die Preise zu vergleichen. Die Barclays Gold Visa oder die GoldCard der Hanseatic Bank sind zwar mit einer Jahresgebühr belegt. Bei beiden entfällt die Jahresgebühr jedoch, sobald der Kunde einen Jahresumsatz von lediglich 3.000,- Euro mit der Karte erreicht. Das ist eine Hürde, die leicht zu nehmen ist!
Banken, die sich auf die Herausgabe von Kreditkarten spezialisiert haben, meist das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis!
2. Kein Bankwechsel nötig
Ein weiterer Vorteil von Kreditkarten ohne Kontozwang ist es, dass der Interessent nicht gleich das Girokonto wechseln muss, wenn die eigene Bank keine Kreditkarte anbietet, die den Kunden zusagt. Der Kontowechsel ist heute zwar viel einfacher geworden, weil viele Banken einen automatischen Kontowechsel anbieten, aber dennoch scheuen die Verbraucher den Wechsel. Das ist auch nachzuvollziehen, denn oft bestehen mit der Hausbank langfristige Verträge, wie etwa eine Immobilienfinanzierung und deshalb ist ein kompletter Wechsel nicht gewünscht. Dank der vielen Angebote ist es dann aber nicht zwingend nötig, eine Kreditkarte der Hausbank zu wählen, die lediglich einen schlechten Kompromiss darstellt. Es gibt ja zahlreiche frei verfügbare Kreditkarten zur Auswahl.
3. Mehr Leistung und mehr Auswahl
Oft hat die eigene Bank mehrere Kartenmodelle zur Auswahl. Etwa eine goldene Kreditkarte, die auch Versicherungsleistungen bietet. Die Karten der Hausbanken sind meist so angelegt, dass sie für die breite Masse der Bestandskunden geeignete Konditionen bieten. Wer spezielle Anforderungen an die Karte stellt, weil der Einsatz der Karte sonst weitere Kosten verursacht, ist mit einem Anbieter, der sich auf die Herausgabe von Kreditkarten spezialisiert hat, oft besser beraten.
Beispielsweise bieten die wenigsten Karten der Hausbanken die Möglichkeit kostenlos Bargeld abzuheben. Sowohl innerhalb von Deutschland und in der Eurozone wird häufig eine Gebühr verlangt. Dafür gibt es dann Mindestsummen von bis zu 5,- Euro, wenn die Kunden kleinere Beträge abheben und bei größeren Beträgen sind 2% bis 3,5% des Umsatzes keine Seltenheit. Wer aber die Karte eigentlich nutzen möchte, um problemlos an Bargeld zu kommen, wird mit der Karte, die zum Girokonto gehört, natürlich nicht glücklich. Karten, mit denen Kunden europaweit oder sogar weltweit kostenlos Bargeld abheben können, gibt es! Auch hier ist wieder die 1plus Visa Card der Santander Bank zu nennen. Weitere Beispiele sind die Eurowings Kreditkarten Gold und wieder die Die GoldCard der Hanseatic Bank.
Es gibt noch weitere Beispiele, die für die „freien“ Kreditkarten sprechen. Einige Kartenherausgeber verzichten zum Beispiel auf das Auslandseinsatzentgelt. Teilweise wird auch von der Auslandsgebühr gesprochen. Das wird fällig, sobald der Kunde mit der Karte außerhalb der Eurozone einkauft. Üblich sind 1,50% bis hin zu 2,00% des Kartenumsatzes. Wer einen längeren Aufenthalt in einem Land plant, dass den Euro nicht als Währung führt, muss mit erheblichen Mehrkosten rechnen. Wer sich im Grenzgebiet aufhält und nur einen kurzen Abstecher ins Nachbarland macht, wird die Gebühr bei überschaubaren Umsätzen verkraften. Bei längeren oder häufigen Aufenthalten haben die Kunden durch die Wahl der geeigneten Kreditkarte ein hohes Sparpotenzial. Wer eine solche Karte sucht, wird beim Barclays Platinum Double fündig oder greift zur Advanzia Bank MasterCard Gold. Ein Blick auf die Eurowings Kreditkarten Gold oder der Ferrari Card kann sich ebenfalls lohnen.
Gerade bei den Versicherungsleistungen kommt es sehr darauf an, welche Versicherungen zum Paket gehören. Was nützt mich eine Karte mit einer Reiseabbruch- und Reisegepäck-Versicherung, wenn ich mit dem Rucksack durch Europa unterwegs bin und dabei zwischendurch längere Strecken mit dem Mietwagen überbrücke! Da wäre eine Mietwagen-Versicherung natürlich praktischer. Dieses Merkmal bei der Hausbank zu finden, die insgesamt drei unterschiedliche Karten im Programm hat, dürfte schwerfallen. Wer aber den ganzen Markt für den Vergleich nutzt, findet die geeignete Karte. Passende Karten haben wir in unserem Artikel: „Das können Kreditkarten mit einem Reisepaket“ zusammengetragen.
Ein weiterer Grund, sich für eine Karte ohne Girokontoanbindung zu entscheiden ist gegeben, wenn der Kunde auch technisch und in Bezug auf Innovationen in der Branche eher einen wandlungsfähigen Anbieter sucht. Das fängt bei der NFC-Technologie zum kontaktlosen Zahlen an und geht über E-Mail und SMS-Benachrichtigungen bei Transaktionen zu Produktmerkmalen wie „Mein Zahlplan“ oder der „Rückkauf-Garantie„, die Barclays ihren Kunden zur Verfügung stellt. Auch aufgrund des starken Wettbewerbs zwischen den Anbietern haben die Karteninhaber hier schneller Zugriff auf Neuerungen, als bei den meist doch eher behäbigen Filialbanken.
4. Bessere Übersicht über die Ausgaben
Wenn die Kreditkarte nicht an das Girokonto angegliedert ist, erhält der Kunde meist eine monatliche Abrechnung und kann zudem alle Transaktionen im Online-Banking gut nachvollziehen. Das nutzen einige Verbraucher, um bestimmte Ausgaben vom Familienkonto oder dem Haushaltskonto zu trennen und um sich so eine einfache Übersicht über ihre Ausgaben zu verschaffen. Ein Anwendungsbeispiel ist zum Beispiel der Berufspendler, der alle Ausgaben, die in Zusammenhang mit dem Weg zur Arbeit zusammenhängen mit der Karte zahlen. Also Spritkosten, Autowäsche, Verpflegung usw. Auch die Bargeldversorgung ist für Wochenendpendler ein Problem, wenn die Hausbank am Arbeitsplatz keine Filialen hat, während es zahlreiche Automaten mit Mastercard oder VISA-Logo gibt, die mit der richtigen Karte kostenlos Bargeld ausspucken. Die Trennung ist auch praktisch, wenn Spesen und Ausgaben dem Arbeitgeber oder dem Finanzamt belegt werden müssen. So sind alle Ausgaben zentral an einem Ort leicht zu finden. Die Methode lässt sich natürlich auch für Hobbys oder weitere Anwendungszwecke nutzen, bei denen die Kosten zentral an einer Stelle auflaufen sollen.
5. Eine eigene Karte nur fürs Online-Shopping
Die Kreditkarte ist in fast allen Shops als Zahlungsmittel etabliert. Mehr als 50% der Webshops akzeptieren eine Kreditkarte. Tendenz steigend! Deshalb ist es für den Kunden auch so interessant die Kreditkarte für Online-Käufe zu nutzen. Während wir üblicherweise eher einen hohen Verfügungsrahmen für die Kreditkarte anstreben, sieht das bei Online-Käufen etwas anders aus. Gerade wer oft bei kleineren Shops einkauft, weil die Produkte einzigartig oder seltener zu finden sind, hat es leider gelegentlich mit „Schwarzen Schafen“ zu tun. Eigentlich genügt es, die Ausgaben regelmäßigen zu prüfen und Missbrauch zu melden. Aber mit der Hauptkreditkarte, mit der die monatlichen Einkäufe bestritten werden, möchte man doch nichts riskieren. Für Onlinekäufe sind Prepaid-Kreditkarten oder virtuelle Kreditkarten dank der guten Kontrolle und des geringen Guthabens gefragt, denn das minimiert die Risiken enorm und im Fall des Missbrauch steht das Hauptzahlungsmittel auch weiterhin zur Verfügung. Ein Beispiel ist die virtuelle Kreditkarte der netbank oder die Prepaid Kreditkarte der netbank.
6. Mehr finanzielle Freiheit durch eine „echte“ Kreditkarte
Wenn die Kreditkarte im Paket mit dem Konto ausgegeben wird, dann bekommt der Kunde unter Umständen eine Debitkarte. Die funktioniert dann wie die klassische EC-Karte und jeder Kauf wird umgehend dem Girokonto belastet. Auch die Karten der Filialbanken sind meist Chargekarten. Hier wird monatlich der Rechnungsbetrag vom Girokonto abgebucht. Einen eigenständigen Kreditrahmen bekommt der Kunde nicht! Höchstens auf dem Girokonto in Form des Dispositionskredits. Lediglich Kreditkarten mit der Möglichkeit der Teilzahlung gewähren dem Kunden eine flexible Rückzahlung. Teilweise haben die Kunden hier ein zinsloses Zahlungsziel von bis zu zwei Monaten. Die Zinsen sind dann aber oft sehr hoch, doch auch hier gibt es Ausnahmen und der Vergleich lohnt sich. Die SunnyCard der Santander Consumer Bank hat zum Beispiel einen vergleichsweise niedrigen Zinssatz, der es auch mit dem Dispo mancher Filialbank aufnehmen kann. Das Kreditkartenkonto dauerhaft im Soll zu führen ist natürlich nicht ratsam!
7. Die Kreditkarte als Zahlungsmittel für den Notfall
Wenn die Bankkarte streikt, ist das eine peinliche Situation an der Kasse. Ist die Karte defekt? Hat die eigene Bank technische Probleme? Ist das Guthaben und der Dispo womöglich schon ausgereizt? Letzteres murmeln zumindest die Menschen, die ebenfalls an der Kasse anstehen. Wer in dieser Situation kein Bargeld einstecken hat, darf die Waren auf dem Band liegen lassen. Wer allerdings ein weiteres Zahlungsmittel mit sich führt, muss sich vor solchen Pannen nicht fürchten und hat auch keinen lästigen Mehraufwand, um die Waren auf dem Band später noch einmal zu besorgen. Wenn die Karte dann noch kostenlos ist, gibt es wirklich keinen Grund, sich dieses Ass nicht in die Geldbörse zu stecken.
Fazit
Die Beispiele zeigen, dass eine Kreditkarte viele Vorteile bringen kann und dabei für den Kunden trotzdem kostenlos sein kann. Bei den Filialbanken gibt es die Kreditkarte selten kostenlos und auch die hochpreisigen Kreditkarten der Hausbanken können es mit den freien Kreditkarten der spezialisierten Banken in punkto Kosten nicht aufnehmen. Wer sich die Mühe macht und die Karten genau vergleicht, findet das passende Produkt und spart trotzdem Geld ein.
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