In der Filiale und auch online möglich
So funktioniert das Postident-Verfahren bei Bankgeschäften
Das Eröffnen und Führen von Bankkonten, wie zum Beispiel von den immer beliebter werdenden Festgeld-, Tagesgeld- oder Girokonten, spielt sich seit geraumer Zeit nicht mehr ausschließlich offline in lokalen Filialen ortsansässiger Banken ab. Immer mehr Menschen entdecken die Online-Bankkonten-Welt und die damit verbundenen Vorteile für sich. Um ein Konto online eröffnen zu können, bedarf es allerdings der Durchführung des so genannten Postident-Verfahrens, vor dem jedoch nicht wenige potentielle Konteneröffner zurückschrecken.
Hauptsächlich Unwissenheit, worum es sich dabei handelt, stellt den Grund dafür und für die damit verloren gegangenen Chancen auf die Vorteile eines online geführten Bankkontos dar. Aus diesem Grund soll im Folgenden einmal detailliert beschrieben werden, was unter dem Postident-Verfahren verstanden werden kann. An dieser Stelle kann allerdings bereits festgehalten werden, dass es sich dabei um ein in aller Regel komplett kostenfreies Verfahren handelt, für das der Antragsteller nichts zusätzlich bezahlen muss. Die Kosten werden gewissermaßen zwischen der Bank und der Deutschen Post verrechnet, wobei Erstere bei Letzterer eine Kundennummer erhält.
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Wozu wird das Postident-Verfahren benötigt?
Bedeutsam wird das Postident-Verfahren für den das Konto eröffnenden Antragsteller. Es ist wichtig, um dessen Identität zu 100 % sicherzustellen und betrügerischen Aktivitäten keine Chance auf Erfolg zu geben. So ist es durchaus denkbar, dass Kriminelle versuchen könnten, im Namen eines Menschen ein Konto zu eröffnen und dieses für illegale Geschäfte zu nutzen. Mit dem Postident-Verfahren gelingt es Betrügern allerdings nicht, ihr Ansinnen zu realisieren. Es kann somit als direkte Antwort auf das so genannte Geldwäschegesetz angesehen werden, das den Banken vorschreibt, die Identität des Antragstellers festzustellen.
Welche Unterlagen werden benötigt?
Um erfolgreich am Postident-Verfahren teilnehmen zu können, werden nicht allzu viele Unterlagen benötigt. Wichtig ist lediglich, die von der Bank zugesandten oder selbst ausgedruckten Dokumente mit in die Post-Filiale mitzunehmen. Diese enthalten den Postident-Coupon, den der Mitarbeiter der Post benötigt, um den Prozess korrekt durchführen zu können. Des Weiteren werden zur sicheren Feststellung der Identität des Antragstellers dessen Personalausweis oder alternativ der Reisepass benötigt. Ohne eines dieser beiden Papiere kann das Postident-Verfahren niemals erfolgreich realisiert werden.
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Wie sieht der genaue Ablauf aus?
Unabdingbar ist der persönliche Gang in eine Postfiliale der eigenen Wahl. Vergessen werden sollten die oben genannten Unterlagen auf keinen Fall, da das Verfahren sonst nicht durchgeführt werden kann. Nach der erfolgreichen Übergabe der Dokumente an den Mitarbeiter der Post schaut sich dieser den Personalausweis oder den Reisepass genau an und füllt die entsprechenden Felder auf dem Postident-Coupon aus. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die Nummer des Personalausweises und damit um ein eindeutiges Erkennungszeichen der Identität des Antragstellers. Nachdem dies erledigt worden ist, übergibt der Mitarbeiter der Post die Unterlagen kurzfristig dem Antragsteller, damit dieser die vom Mitarbeiter übertragenen Werte überprüfen und notfalls korrigieren kann. Gibt der das Bankkonto Eröffnende sein Okay mit seiner Unterschrift – stimmen die persönlichen Daten überein und hat der Mitarbeiter also keinen Fehler begangen – gibt er dem Angestellten der Post die Unterlagen erneut, damit er diese in den Computer eingeben kann. Es findet eine elektronische Übertragung statt, die allerdings den Prozess noch nicht beendet. Dazu muss der Mitarbeiter der Post nämlich die Unterlagen erst an die entsprechende Bank senden, damit jene eine Original-Unterschrift des Kunden archivieren kann.
Wie hoch ist der zeitliche Aufwand beim Postident-Verfahren?
Der zeitliche Aufwand beim Postident-Verfahren ist nicht sehr hoch. Nachdem der Kunde die Unterlagen von der Bank per Post erhalten hat, muss er nur noch in eine Post-Filiale seiner Wahl gehen und das oben beschriebene Prozedere abwarten. Dieses dauert in der Regel nicht länger als wenige Minuten. Je nach Erfahrung des Mitarbeiters der Post kann von 5 bis 10 Minuten ausgegangen werden. Im Anschluss sendet der Angestellte den Coupon dann per Post an die Bank, was natürlich insgesamt einige Tage in Anspruch nehmen kann. Im Anschluss daran erhält der Antragsteller dann per Post von der Bank weitere Unterlagen, die seine Konto-Eröffnung bestätigen und das Postident-Verfahren als erfolgreich absolviert gelten lassen.
Fazit
Beim Postident-Verfahren handelt es sich um ein der Sicherheit des Kunden und auch der Bank dienendes Prozedere, bei dem die Identität des Antragstellers persönlich vor Ort in einer Filiale der Deutschen Post von einem Mitarbeiter an einem Schalter bestätigt werden muss. Es existieren sogar 4 Postident-Verfahren, von denen allerdings Postident Basic das gängigste und auch oben beschriebene ist.
Ausblick
In Zukunft könnte der neue Personalausweis das Postident-Verfahren ersetzen, weil auch er eine eindeutige Identifikation des Nutzers garantiert. Dann könnte der Bankkunde alle Konteneröffnungen von zu Hause aus erledigen. Mehr Informationen zum neuen Personalausweis?
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Realität ist mittlerweile schon die Legitimation über die Webcam am heimischen Rechner. Das Verfahren heißt Video-Ident und erfreut sich einer wachsenden Verbreitung. Mehr dazu im Artikel über Video-Ident!
Bildquelle:
© Deutsche Post AG; © Cobalt – Fotolia.com; © Do Ra – Fotolia.com
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