Mobile Banking in Echtzeit
Das N26 Girokonto und die Konto-App im Produkt-Check
Das N26 Girokonto ist ein vollwertiges aber kostenloses Girokonto, das über eine clevere App auf dem Smartphone einfach und intuitiv verwaltet werden kann. Dadurch bekommen die Nutzer die volle Kostenkontrolle über ihr Geld und darüber hinaus hat das Konto zahlreiche Produktmerkmale, die positiv hervorstechen. Die Details haben wir in diesem Produkt-Check zusammengetragen.
Die Konditionen zum N26 Girokonto im Überblick
- Kontoführung: kostenlos
- Karten: kostenlose Maestro- und MasterCard
- Dispokredit: 8,90 %. p.a. Sollzins
- Banking: mobil, intelligent, in Echtzeit
- Extras: Money Beam, Finanzmanager, Transferwise & mehr
Leistungen und Kosten – Das N26 Girokonto im Detail
Kontoführung
Wer sich für das N26 Bankkonto entscheidet, bekommt ein kostenloses Girokonto. Die Kontoführung ist dabei voll und ganz auf die Nutzung mit mobilen Endgeräten abgestimmt und wer das Smartphone als Ersatz für die Bankfiliale nutzen möchte, kommt mit diesem Konto voll auf seine Kosten.
Kreditkarte und Maestro-Karte
Zum kostenlosen Leistungspaket gehören auch entsprechende Zahlungsmittel. Zum einen ist da die Kreditkarte zu nennen. Das ist in diesem Fall eine MasterCard und in diesem Fall eine sogenannte Debitkarte. Das bedeutet, dass alle Käufe, die mit der Karte getätigt werden, umgehend dem Bankkonto belastet werden. Gerade unter den Internetbanken ist es eher üblich, dass die Kreditkarten, die zum kostenlosen Paket gehören, entweder sofort das Konto belasten oder monatlich abgerechnet werden. So hat zum Beispiel die DKB eine Chargekarte, bei der die Kunden eine monatliche Abrechnung erhalten und auch die ING stattet ihre Kunden ebenfalls mit einer Debitkarte aus. Das Angebot von N26 ist demnach marktüblich. Einen Überblick über die unterschiedlichen Kreditkartentypen geben wir in einem eigenen Artikel.
Mit der Kreditkarte hält der Kunde ein brauchbares Zahlungsmittel in Händen, das mit einer hohen Zahl an Akzeptanzstellen aufwarten kann. Mittlerweile hat sich die Kreditkarte auch in Deutschland weiter etabliert und wird selbst in Discountern problemlos als Zahlungsmittel akzeptiert. Auch auf Reisen spielt die Kreditkarte ihre Stärken aus. Innerhalb von Europa aber auch weltweit ist eine Kreditkarte deshalb ein guter Reisebegleiter. Ein Merkmal der Karte sticht hier besonders hervor, denn bei einem Einsatz der Karte außerhalb der Eurozone wird keine Auslandsgebühr fällig (auch als Auslandseinsatzentgelt bezeichnet). Üblicherweise erheben die Banken in diesem Fall eine Gebühr zwischen 1,50% und bis zu 2,00% des Umsatzes. Bei Fernreisen hilft das N26 Bankkonto deshalb deutlich Kosten einzusparen. Das ist ein Produktmerkmal, dass sonst eher bei Kreditkarten mit einer Jahresgebühr zu finden ist und deshalb verdient sich das N26 Girokonto an dieser Stelle einen Pluspunkt.
Auch für den Einkauf im Netz ist die Kreditkarte das geeignete Zahlungsmittel. Mehr als die Hälfte der Webshops ermöglichen den Einkauf mit der Kreditkarte.
Wer über die Kreditkarte hinaus noch eine „gewöhnliche“ Bankkarte nutzen möchte, weil es im Umfeld Geschäfte gibt, die keine Kreditkartenzahlungen akzeptieren, kann über die App eine Maestro-Karte bestellen. Die Karte ist kostenlos, der Erhalt der Karte ist allerdings daran geknüpft, dass auf dem Konto ein Geldeingang von mindestens 100,- Euro zu verzeichnen ist.
Dispositionskredit
Der aktuelle Zinssatz für den Dispositionskredit liegt für das N26 Girokonto bei einem Sollzinssatz von 8,90% Zinsen gerechnet auf das Jahr. Wie bei allen anderen Banken auch ist dieser Zinssatz variabel und kann sich deshalb jederzeit ändern. N26 selbst bezeichnet seinen Dispozins als fair. Da können wir getrost einen Haken dransetzen. Das ist zwar nicht der günstigste Dispositionskredit, den wir aktuell bei einem kostenlosen Girokonto der Direktbanken finden. Der liegt aktuell bei 6,90% Zinsen. Im Bankenvergleich muss sich der Zinssatz aber nicht verstecken und lässt die Forderungen der traditionellen Banken oft deutlich hinter sich. Bei den klassischen Filialbanken summieren sich noch regelmäßig die Kontoführungsgebühren, und das Konto kostet somit Geld, auch wenn der Kunde den Dispo nicht in Anspruch nimmt.
Der Dispositionskredit wird bei diesem Konto nicht automatisch gewährt. Der Nutzer kann sich jedoch bei ausreichender Bonität einen Dispositionskredit freischalten lassen. Das dauert laut Anbieter lediglich zwei Minuten und ist innerhalb der Banking-App zu erledigen.
Bargeldabhebungen und Einzahlungen
Der Kunde kann für Bargeldabhebungen innerhalb Deutschland sowohl die Maestro-Karte, als auch die MasterCard nutzen. Aktive Nutzer können fünf Mal im Monat kostenlos Bargeld an einem Geldautomaten abheben. Als aktiver Nutzer gilt, wer monatlich sein Gehalt, Rente, BAFöG oder Sozialleistungen vorweisen kann oder wenn ein monatlichen Geldeingang von 1000,- Euro auf dem Konto eingeht. Danach wird eine Gebühr von 2,- Euro pro Abhebung fällig. Alle, die das Konto als Zweitkonto nutzen, können drei Mal monatlich kostenlos Bargeld abheben und müssen anschließend die genannte Gebühr einplanen. Im Ausland sind Bargeldabhebungen aber nicht limitiert und immer kostenlos. Falls Automatenbetreiber Fremdspesen verlangen, muss der Kunde diese Kosten tragen. Das können Karteninhaber umgehen, indem sie mithilfe der Automatensuche einen geeigneten Automaten mit Maestro oder Mastercard Logo ausfindig machen.
Eine weitere Möglichkeit kostenlos an Bargeld zu gelangen wird durch die Kooperation mit Geschäften wie REWE, Penny, real und vielen weiteren erreicht. Das nennt sich hier N26 Cash. Dazu generiert die App auf dem Smartphone des Nutzers einen Code, der an der Kasse eingescannt werden kann. Das Bargeld wird dann an der Kasse ausgezahlt. Auch bei der Suche nach geeigneten Geschäften können Nutzer sich auf die App verlassen, die in einer Kartenansicht geeignete Standorte im Umfeld anzeigt.
N26 Cash kann auch genutzt werden, um bei den Kooperationspartnern Bargeld einzuzahlen. Bis zu einer Summe von 100,- Euro pro Monat ist die Dienstleistung für den Kunden kostenlos. Bei höheren Beträgen wird eine Gebühr von 1,50% des eingezahlten Betrags fällig. Das ist nicht gerade eine hohe Summe, die monatlich kostenlos eingezahlt werden kann. Weil aber die wenigsten Direktbanken ihren Kunden eine einfache Möglichkeit bieten, Bargeld einzuzahlen verdient sich N26 auch mit diesem Produktmerkmal einen Pluspunkt. Wer häufig Bargeld auf sein Konto einzahlen möchte und trotzdem Kunde einer schlanken Internetbank sein möchte, hat die besten Chancen, wenn hinter der gewählten Bank ein großer Mutterkonzern mit zahlreichen Filialen steht. Andernfalls muss in diesem Fall eine Gebühr eingeplant werden.
Internetbanking, Apps & Co
Wer Banking in Echtzeit auf dem Smartphone sucht, und somit seine Bankfiliale immer in der Hand- oder Hosentasche bei sich tragen möchte, der findet bei N26 genau das. Die App bietet die volle Kostenkontrolle, denn alle Transaktionen sind umgehend in der App zu sehen und auch Push-Benachrichtigungen gehören zum Standard. Ein integrierter Finanzmanager ist heute kein Alleinstellungsmerkmal mehr für eine zeitgemäße Banking App, aber auch dieses Feature ist nicht bei jeder Bank zu haben. Transaktionen werden hier automatisch bestimmten Kategorien zugeordnet. So kann der Nutzer leicht sehen, wo das Geld hinfließt. Die Nutzer können auch eigene Kategorien anlegen und erhalten so leicht einen Überblick über regelmäßige Einnahmen und Ausgaben. Die Ergebnisse werden in übersichtlichen Diagrammen dargestellt. Auch hier sammelt das N26 Girokonto Pluspunkte.
Durch Kooperationen mit Fintechs wie TransferWise oder MoneyBeam können Kunden Geld einfach und günstig ins Ausland überweisen oder an Freunde und Bekannte. Dank MoneyBeam müssen die Nutzer dafür nicht mal die Kontodaten des Empfängers kennen. Der gewünschte Empfänger wird per SMS oder E-Mail benachrichtigt und kann seine Kontodaten dann selbst eingeben. Anschließend wird die Transaktion abgeschlossen.
Die Kontoeröffnung ist hier denkbar einfach. Dank Video-Ident, was uns den Gang zur Post erspart, ist das Konto in wenigen Minuten beantragt. Dank Kontowechselservice, der auf Wunsch auf die alten Kontodaten des Nutzers zugreift, werden auch alte Zahlungspartner und Daueraufträge schnell auf das neue Konto übertragen. Auch das ist heute bei den Direktbanken glücklicherweise eher Standard, aber für die Kunden natürlich ein echter Zugewinn. Das gilt ebenso für die Wunsch-PIN, die sich der Kunde hier anfangs selbst aussuchen kann und später jederzeit ändern darf.
Mit N26 Invest hat der Kunde zudem die Möglichkeit Geld in Fonds anzulegen. Das ist durch die Kooperation mit anderen Unternehmen möglich. Aktuell stehen drei Varianten mit unterschiedlichen Risiken und dementsprechend unterschiedlichen Gebühren zur Auswahl.
Bewertung des Angebots
Das N26 Girokonto bietet die Bank in der Hosentasche. Wer das sucht, bekommt hier genau das geboten. Das Konto ist in den Grundfunktionen kostenlos. Lediglich die Nutzung des Dispositionskredits verursacht Kosten, was natürlich bei allen Konten der Fall ist. Nutzer, die sehr häufig Bargeld abheben, müssen mit Kosten rechnen.
Seit N26 eine eigene Banklizenz vorweist und sein Angebot um eine Maestro-Karte erweitert und auch einen Dispositionskredit im Programm führt, haben wir es mit einem vollwertigen und leistungsstarken Konto zu tun, das sich in Bezug auf die gebotene Leistung nicht hinter den Konten der Mitbewerber verstecken muss und das technisch und in der Kundeansprache schon im Zeitalter der Digitalisierung angekommen ist.
Aktuell wird auf der Webseite des Anbieters auch die Einführung von Krediten, Sparprodukten und Versicherungen angekündigt. Das Angebot wurde seit dem Start kontinuierlich ausgebaut und das scheint auch weiterhin der Fall zu sein. Die Bank ist innovativ, kreativ und pflegt eine direkte Kommunikation mit seinen Nutzern. Im Bankenvergleich verdient sich das Konto leicht eine positive Bewertung.
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