Dividende statt Zinsen: Depot-Aufbau mit Dividenden Aristokraten ETFs
Die Niedrigzinsen treiben viele Anleger nicht erst seit dem Jahreswechsel 2015/2016 zur Verzweiflung. Seit Jahren sind vor allem konservativ orientierte Anleger verunsichert und fragen sich, ob sie jetzt noch in Aktienmärkte oder Fonds investieren sollen, nachdem die Aktienindizes vieler Länder in den zurückliegenden fünf Jahren bereits stark performt haben.
Substanzstarke Aktien mit hoher Dividende stark gesucht
Viele blicken dabei ausschließlich auf die Kursentwicklungen und lassen andere Indikatoren außer Acht. Ein Aktionär profitiert aber nicht nur von Kursgewinnen, sondern auch von Dividenden und da gibt es viele Perlen, die man auch Dividenden Aristokraten nennt. Dabei handelt es sich um substanzstarke Titel, die über lange Zeiträume hinweg ihre Dividendenausschüttungen jedes Jahr erhöhten oder zumindest konstant halten konnten. Diese Dividenden Aristokraten bieten eine relativ hohe Sicherheit und sind ideal für konservative Anleger, die bisher nicht viel mit Aktien anfangen konnten und angesichts niedriger Zinsen nunmehr gezwungen sind, sich den Aktienmärkten zuzuwenden, um Renditen oberhalb der Inflation zu erzielen.
Dividenden-Champions zu finden ist nicht einfach
Aktien mit jahrelanger und verlässlicher Dividendenzahlung eignen sich ideal für den langfristigen Vermögensaufbau wie beispielsweise zum Zwecke der privaten Altersvorsorge. Der aktienunerfahrene Anleger steht allerdings vor dem Problem, die Dividenden-Champions aus der großen Zahl dividendenstarker Aktien herauszufiltern zu müssen. Nicht jedes Unternehmen, das zuletzt eine hohe Dividende ausschüttete, hat das über viele Jahre hinweg getan. Bei einigen Unternehmen schwankten die Dividendenzahlungen mitunter erheblich und einige haben in bestimmten Jahren überhaupt keine Dividende ausgeschüttet. Für den Laien ist es recht schwierig die Dividenden Aristokraten herauszufinden, also solche Aktien, deren Dividendenentwicklung in zurückliegenden Zeitspannen von zehn oder mehr Jahren eine kontinuierlich steigende Tendenz aufweist.
Dividenden Aristokraten ETFs: Alternative fürs Depot
Und genau hier bieten Dividenden Aristokraten ETFs eine Alternative fürs Depot, weil diese Fonds ausschließlich in Dividenden Aristokraten investieren und Aktien nur nach strengen Kriterien in Bezug auf die Dividendenhistorie auswählen. Es finden beispielsweise nur solche Werte Aufnahme, die ihre Dividenden jahrelang regelmäßig steigern konnten, bei denen das Kurs-Gewinn-Verhältnis günstig ist (unter 20) und bei denen die Ausschüttungsquote der Dividende im Verhältnis zum Gewinn unter 60 Prozent liegt. Der Anleger, der mit Aktiendividenden ein regelmäßiges passives Einkommen erzielen möchte, kann mit Dividenden Aristokraten ETFs bequem an den positiven Entwicklungen solide aufgestellter Unternehmen partizipieren, ohne sich um Details der Unternehmensentwicklung kümmern zu müssen. Die meisten aktienbasierten ETFs fokussieren die Kursentwicklung und setzen in erster Linie auf Titel, die stark steigende Kurse versprechen. Ihre Schwankungsanfälligkeit ist daher deutlich höher als die von Dividenden Aristokraten ETFs, die nicht auf die zukünftige Entwicklung von Kursen spekulieren, sondern direkt von den positiven Geschäftsentwicklungen profitieren und weniger anfällig gegen Schwankungen sind.
Produkt-Tipp: Mit der Onvista Bank mehr als 40 ETF’s kostenlos besparen
Beispiele für Dividenden Aristokraten ETFs
Am Markt werden verschiedene Dividenden Aristokraten ETFs gehandelt. So gibt es beispielsweise mit dem „SPDR S&P US DIVIDEND ARISTOCRATS UCITS ETF“ (WKN: A1JKS0) einen Fonds, der die Wertentwicklung von Titeln im US-Aktienmarkt, die ihre Dividendenzahlungen in den letzten 20 Jahren in Folge erhöht haben, nachbildet. Andere wie der „SPDR S&P EURO DIVIDEND ARISTOCRATS UCITS ETF“ (WKN: A1JT1B) bilden die Wertentwicklung von in der Eurozone emittierenden Unternehmen nach, die über 10 Jahre hinweg die Dividendenausschüttungen steigern konnten.
Wer breiter streuen möchte, fährt mit dem SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF (WKN: A1T8GD) sehr gut. Dieser ETF ist ein weltweit gestreuter Aktienfonds, darin finden sich neben Anteilen aus den USA, Kanada und Großbritannien auch europäische, südafrikanische und japanische Titel. Zu beachten ist hier aber auch die etwas höhere Pauschalvergütung von 0,45%. Der Vollständigkeit halber sei auch noch vom selben Fondsanbieter ein Dividenden Aristokraten ETF der den Bereich Vereinigtes Königreich abbildet erwähnt (WKN: A1JT1C) und ein ETF der die Dividenden Aristokraten im asiatischen Raum vereinigt (WKN: A1T8GC). Wer mit dem Gedanken spielt mehrere dieser ETFs in sein Depot zu legen, sollte jedoch beachten, dass oftmals ähnliche Einzeltitel in den ETFs enthalten sind. Das führt schnell zu ungewollten Risiken für das Depot, weil regionale Schwächephasen dann doppelt schwer ins Gewicht fallen.
Fazit
Wer von den positiven Entwicklungen am Aktienmarkt profitieren möchte, weil Zinsprodukte gegen null oder manchmal sogar negativ rentieren, allerdings die Schwankungsanfälligkeit bei Kursentwicklungen auf den Aktienmärkten fürchtet, fährt mit Dividenden Aristokraten ETFs sehr gut. Diese Fondsstrategien zielen nicht auf steigende Kursentwicklungen in der Zukunft ab, was bei Value-Titeln oftmals dennoch der Fall ist, sondern orientieren sich an den Dividendenrenditen. Und zwar ausschließlich an solchen, die über lange Zeiträume hinweg regelmäßig steigen. In der Regel wirkt sich das auch positiv auf deren Kursentwicklung aus. Für konservative und langfristig orientierte Anleger sind diese Fondsprodukte ideal, weil sie doppelt profitieren: von den steigenden jährlichen Dividendenausschüttungen und von der positiven Kursentwicklung dieser Werte. Der Anleger kann sich über Jahre hinweg über stetig steigende Dividendenzahlungen freuen.
Welche Investmentziele sind mit ETF´s möglich?
Viele Anleger entscheiden sich für einen ausschüttenden ETF, jedoch kann durchaus auch ein thesaurierender ETF sinnvoll sein. Vielleicht interessiert Sie uns Artikel zu dem ETF Sparplan.
Hinweise:
Bildquellen: © Barbara Fisinger-Skorjanc, Denis Junker – Fotolia.com, Trueffelpix – Fotolia.com
Hinweis laut §34b WpHG: Der Autor ist in den entsprechenden Wertpapieren / Basiswerten derzeit nicht investiert. Es liegt daher kein Interessenskonflikt vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Hinweis laut §34b WpHG dar.