FinTech
Die Foto-Überweisung – Banking mit Wow-Effekt
Online-Banking wird immer einfacher und pfiffiger! Für den Verbraucher bedeutete Online-Banking früher, nicht mehr in die Filiale rennen zu müssen und war vor allem eine Zeitersparnis. Heute tragen wir die Bank via Smartphone in der Hosentasche und das neue Banking macht den Alltag einfacher. Ein überzeugendes Beispiel dafür ist die Foto-Überweisung.
Girokonto-Vergleichsrechner
Unglaublich – Für die Überweisung reicht ein Foto!
Wir sind uns nicht ganz einig, aber es gab und gibt wohl kaum einen Bankkunden, dem der Anblick eines Überweisungsträgers ein Lächeln auf das Antlitz zaubert. Das mag damit zusammenhängen, dass der Kunde bei einer Überweisung schließlich Geld ausgibt und nicht bekommt. Zum anderen darf sich bei der Überweisung natürlich kein Fehler einschleichen, schließlich geht es ja um Geld. Es verlangt uns Konzentration ab, und dass Kunden früher immer gleich mehrere Überweisungsträger mitgenommen haben, ist wohl kein Geheimnis. Ein Überweisungsträger mit vielen Korrekturen war am Schalter nicht gerne gesehen und durchaus peinlich. Deshalb war es natürlich auch schon nicht schlecht, die Daten aus der E-Mail-Rechnung einfach in die entsprechenden Felder im Online-Banking zu kopieren.
Die Fotoüberweisung setzt noch einen oben drauf und lässt selbst Girokonto-Hopper, die immer die neusten Konten ausprobieren wollen, die Kinnlade runterfallen. Wenigstens solange das Verfahren noch neu ist, wird diese einfache Möglichkeit eine Überweisung in Auftrag zu geben, die meisten Verbraucher wirklich überraschen. Und ein WOW ist wirklich angebracht, denn einfacher sind Bankgeschäfte wirklich nicht zu erledigen.
Fotografieren Sie schon oder tippen Sie noch?fragt die ING
Wie Funktioniert die Foto-Überweisung
Wer die Foto-Überweisung nutzen möchte, braucht dafür ein Smartphone und die entsprechende APP. Der Nutzer muss also nur die Banking-App starten, seinen Benutzernamen und die PIN eintippen, und dann wird ein Foto von der Rechnung geschossen. Hier berichten Nutzer von den ersten Tücken, denn damit die Dokumentenanalyse auch funktioniert und die App die Daten auf den nicht genormten Rechnungen finden und richtig zuordnen kann, ist die Qualität der Aufnahme von entscheidender Bedeutung. Wenn die Lichtverhältnisse gut sind, die Kamera gerade gehalten und ordentlich über dem Dokument platziert wird, sind die Chancen hoch, dass das Bild verarbeitet werden kann. Das Programm übermittelt die Bilddaten und der Dienstleister ermittelt anhand der Bildinformation die relevanten Daten und wandelt diese in Zahlen und Buchstaben um. Eine stabile und schnelle Internetverbindung ist deshalb von Vorteil! Die erkannten Informationen erscheinen anschließend – in Form von Text – auf dem Bildschirm des Nutzers in einer Überweisungsmaske. Hier kann der Nutzer die Daten überprüfen und auch korrigieren. Dann können die Daten an die Bank geschickt werden und mittels des üblichen TAN-Verfahrens kommt die Überweisung zustande.
Gerade weil die Kontonummern dank SEPA ja nicht gerade zu den kürzesten Nummern zählen, die wir üblicherweise eintippen sollen und da die Tastatur auf dem Smartphone ja eher gedrungen ist, ist das nicht gerade die beliebteste Aufgabe des Bankkunden. Jetzt wird das durch die Foto-Überweisung überflüssig. Zudem nutzen immer mehr Kunden mobile Endgeräte und Bankgeschäfte unterwegs zu erledigen ist dann natürlich auch ein normales Bedürfnis. Wenn dafür geeignete Applikationen zur Verfügung stehen und diese dann noch einfach und sicher zu nutzen sind, ist das ganz im Interesse der Verbraucher und absolut zeitgemäß.
Wer bietet das an und wie kann ich das nutzen?
Zugegebenermaßen ist die Technologie noch nicht weit verbreitet und lediglich einige fortschrittliche Direktbanken kooperieren mit den pfiffigen Fintechs, um diese Lösungen für uns Bankkunden anzubieten. Entweder ist die Funktion in der Banking App der Bank integriert, aber es gibt auch Lösungen, die ohne Banken-App auskommen. Es ist aber damit zu rechnen, dass sich die Technologie bald mehr Verbreitung findet.
Aktuell können Kunden der comdirect bank AG und der ING diesen Dienst schon nutzen. Die Banken kooperieren dafür mit gini, einem Spezialisten für die Dokumentenanalyse. Die haben es sich zum Ziel gesetzt Papier von den Schreibtischen zu verbannen und Papierkram, der bei Finanzdienstleistungen anfällt, ist deshalb nur ein Feld, das diese Münchener Firma beackert.
Noch dieses Jahr wird Deutschlands größte Direktbank, die ING, mit unserer Technologie direkt in ihren Apps integriert, live gehen. Wir sind zuversichtlich, dass im Laufe der nächsten Monate weitere Banken folgen werden.gini
Die deutsche Bank hatte schon auf der CeBit 2012 einen Prototypen der Fotoüberweisung für ihre Kunden vorgestellt und mit der Banking-App „Meine Bank“ können die Kunden diesen Dienst nutzen.
Umfassende Informationen zu Girokonten mit der Foto-Überweisung
Artikel: Das kostenlose Girokonto der ING im Produkt-Check
Artikel: Das Comdirect Girokonto im Produkt-Check
Fazit zur Foto-Überweisung
Die Foto-Überweisung ist noch kein Standard und ist leider auch nicht für alle Betriebssysteme verfügbar. Apple-Anwender haben die besten Karten und Android-Nutzer dürfen sich über die APP der ING freuen. Windows Mobile ist (noch) gar nicht vertreten. Es ist aber davon auszugehen, dass die Banken diese Funktion in ihren eigenen Apps nicht missen wollen und wie beim VideoIdent werden wohl nach und nach mehr Anbieter einen solche Anwendung anbieten. Die Kooperation mit Fintechs hat schon einige interessante Neuerungen auf dem Markt hervorgebracht und die Alltagsbedürfnisse der Kunden rücken bei den Banken mehr in den Fokus. Das ist eine gute Entwicklung und wir sind gespannt, was da noch an Innovationen auf uns wartet.
Youtube-Videos von comdirect und der ING zur Foto-Überweisung
Bildquelle:
© Arpad Nagy-Bagoly – Fotolia.com; © RRF – Fotolia.com; © gini.net
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