Nahbereichs-Kommunikation
Kreditkarten mit NFC-Chip
Der Funkstandard NFC ist zwar schon zehn Jahre alt, konnte sich in Deutschland aber für Bezahlvorgänge bislang nicht durchsetzen. Das könnte sich nun ändern, denn die großen Kreditkartenorganisationen VISA und MasterCard bieten aktuelle Karten mit NFC-Chip an. Die Kreditkarte wird so zur unkomplizierten Kleingeldbörse.
Kreditkarten-Vergleichsrechner
Die Technik hinter NFC
NFC steht für Near Field Communication, also Nahbereichs-Kommunikation. Basis dieses Standards ist die Radio Frequency Identification, kurz RFID. RFID ist allerdings eine Einbahnstraße für Daten. Ein Lesegerät kann zwar Informationen aus einem passiven Transponder auslesen, dieser aber nichts empfangen. NFC erlaubt dagegen den Datenaustausch in beiden Richtungen, wenn sich Sender und Empfänger auf wenige Zentimeter Abstand genähert haben. Maximal sind 424 kBit pro Sekunde möglich. Zum Vergleich: USB 3.0 schafft 5 GBit, ist also rund 10.000 Mal schneller.
Praktische Anwendungen
Niemand käme auf die Idee, große Dateien wie Fotos über NFC auszutauschen. Dafür stehen andere Techniken zur Verfügung. Der Vorteil von NFC im Vergleich zu WLAN oder Bluetooth ist, dass die Verbindung allein aufgrund der räumlichen Nähe ohne Bedienung eines Geräts automatisch erfolgt. Die Deutsche Bahn hat bereits seit 2011 an den Fernbahnhöfen Touchpoints mit NFC-Technik im Einsatz und verrechnet so Fahrpreise. Auch der seit 2011 ausgegebene deutsche Personalausweis ist NFC-kompatibel. Unternehmen verwenden Firmenausweise mit NFC für Zugangskontrollen und Zeiterfassung, und auch schlüssellose Fahrzeuge lassen sich mittlerweile über NFC-Geräte öffnen.
Das sind Kreditkarten mit denen Sie kontaktlos bezahlen können
Wenn ihre alte Kreditkarte noch nicht mit der NFC-Technologie ausgestattet ist und sie unter Umständen noch eine Jahresgebühr für die Karte zahlen, obwohl die kaum etwas zu bieten hat, dann ist es Zeit für den Wechsel! Beim Bankenvergleich helfen unsere ausführlichen Produkt-Checks. Bei diesem Produktmerkmal ist die Barclays New Visa ein passendes Produkt. Diese Karte verzichtet auf eine Jahresgebühr, bietet eine Teilzahlungsfunktion. Mit den neuen Funktionen wie „Mein Zahlplan & Rückkauf-Garantie“ zeigt sich Barclays innovativ. Die Karte ist definitiv einen Blick wert!
Wer gleich das Girokonto wechseln will und ein Konto sucht, dass gleich noch eine kostenlose Kreditkarte mit NFC-Technologie im Gepäck hat, der ist mit dem Girokonto der DKB gut beraten.
Der weite Weg zum bargeldlosen Bezahlen
Zwar weist der World Payments Report 2015 für Deutschland einen beachtlichen Anstieg bargeldloser Zahlungen aus, aber im Vergleich mit anderen Staaten lieben die Deutschen nach wie vor ihr Kleingeld. Die Gründe liegen auf der Hand und bilden leider auch einen Teufelskreis: zu wenige Händler bieten entsprechende Zahlungsmöglichkeiten, und wegen der geringen Zahl von Akzeptanzstellen tun sich die Emittenten von Zahlkarten schwer, in moderne Technologie zu investieren. Vielleicht ist jetzt ein Durchbruch erreicht. Nachdem Apple seinen neuen NFC-Bezahldienst Apple Pay vorgestellt hat, beschleunigt sich die Entwicklung im Bankensektor. Sparkassen und Genossenschaftsbanken holen das verstaubte Projekt Girogo aus der Schublade. Bereits seit 2012 werden zwar die EC-Karten dieser Geldinstitute mit NFC-Chips ausgerüstet, genutzt hat sie aber kaum jemand. Das lag nicht nur an der fehlenden Akzeptanz im Handel, sondern auch an dem zuvor erforderlichen Aufladevorgang. Mit PayPass von MasterCard und PayWave von VISA sind nun die Global Player im Kreditkartengeschäft am Start. Die Karten mit NFC-Chip sind durch ein entsprechendes Logo einfach zu erkennen. Beträge bis 25 EUR können kontaktlos bezahlt werden, ohne PIN oder Unterschrift. Ein vorheriges Auflasen ist nicht nötig. Viele große Supermarktketten, darunter Aldi Nord, Netto, Edeka und REWE, sowie Galeria Kaufhof und die Parfümerie Douglas haben in mehrere tausend NFC-fähige Kassenterminals investiert. 2015 waren zwar erst rund 35.000 von 800.000 Kassen für kontaktloses Bezahlen eingerichtet, Experten erwarten aber eine flächendeckende Verbreitung bis 2017.
Sicherheitsbedenken ernst nehmen
Verbraucherschützer sehen das Risiko für NFC-Karten nicht größer als bei anderen elektronischen Systemen. Eine gestohlene Kreditkarte kann nach der Sperrung nicht mehr für NFC-Zahlungen verwendet werden. Einige Banken verlangen bei schnell aufeinanderfolgenden Zahlungen zur Sicherheit zusätzlich eine PIN. Ein versehentliches Bezahlen im Vorbeigehen ist ausgeschlossen, da der Kontakt in höchstens vier Zentimetern Abstand zu einem aktivierten Terminal mehrere Sekunden bestehen muss. Bleibt nur noch das Risiko eines betrügerischen Auslesens von Kartendaten. Während der Übertragung werden weder der Name noch die CVC-Prüfziffer gesendet. Die abgefangenen Daten sind also für einen kriminellen Online-Einkauf nicht ausreichend. Allerdings ist es im Test auch gelungen, mit entsprechender Schnüffelsoftware auf dem Smartphone im Vorbeigehen auch den Namen auszulesen. Die CVC fehlt dann zwar immer noch, sie wird aber nicht von jedem Händler abgefragt. Wachsamkeit ist also angesagt, eine regelmäßige Prüfung der Kontoauszüge und am besten der Schutz der Kreditkarte durch ein Passwort beim Online-Einsatz. Lesen sie dazu auch unseren Artikel: Sicherheitsmerkmale von Kreditkarten
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