Neu durch SEPA: Erstlastschrift, Folgelastschrift und Einmallastschrift
Eigentlich soll doch SEPA alles einfacher machen, doch wer kann sich schon ellenlange neue IBAN`s und komplizierte BIC`s merken? In Deutschland besteht jede IBAN (kurz für International Banking Account Number) aus 22 Stellen, einer Mischung aus Buchstaben und Zahlen. Einen ähnlichen Aufbau hat der BIC (kurz für Bank Identifier Code). Dieser besteht aus 8 oder 11 alphanumerischen Zeichen. Ob der durchschnittliche Bankkunde sich diese beiden Codes mit der Zeit wirklich merken kann, bleibt fraglich.
Doch damit nicht genug, zusammen mit der Umstellung auf die neuen Lastschriften gibt es einige Begriffe die neu auftauchen und dem Verbraucher bisher nicht als solche bekannt waren. Auf den Kontoauszügen ist nun auch immer vermerkt, ob es sich bei der entsprechenden Lastschrift um eine Erstlastschrift, Folgelastschrift oder aber um eine Einmallastschrift handelt. Doch was bedeuten diese Begriffe? Muss ich mir bei einer Folgelastschrift Sorgen machen?
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Neue SEPA-Begriffe sollen für mehr Transparenz sorgen
Sorgen müssen Sie sich selbstverständlich bei keinem der Begriffe machen. Vielmehr soll die Bezeichnung auf dem Konto für mehr Transparenz sorgen. Intensiv prüfen sollten Sie jedoch weiterhin, ob die erfolgte Abbuchung gerechtfertigt ist. Dazu stellen Sie sich einfach die folgenden drei Fragen: Kenne ich diese Firma / den Verein, der die Lastschrift veranlasst hat? Ist die Höhe der Forderung passend zu der Ausgabe, den Mitgliedsbeitrag, der Spende o.ä. deren Zahlung ich zugestimmt habe. Und drittens: Habe ich in schriftlicher Form eine Genehmigung für die Abbuchung erteilt?
Die erklärten SEPA Begriffe im Überblick:
- Einmallastschrift
Dieser Begriff weist auf eine einmalig autorisierte Zahlung hin, so wie es z.B. bei Onlineeinkäufen oder Zahlungen in Supermärkten und sonstigen Geschäften häufig der Fall ist.
- Erstlastschrift und Folgelastschrift
Hierbei handelt es sich um Zahlungen, die regelmäßig erfolgen und durch ein dauerhaftes Lastschriftmandat autorisiert wurden. Dies sind zum Beispiel Mobilfunkverträge, Müllgebühren oder ähnliches. Erstlastschrift weist darauf hin, dass dies die erste Abbuchung dieses Unternehmens ist. Die Folgelastschrift bezeichnet die zweite oder noch häufiger erfolgte Abbuchung durch das Unternehmen.
Eine Einmalzahlung wird dargestellt als Einmallastschrift
Wenn Sie beispielsweise eine Bestellung im Internet tätigen und sich den Rechnungsbetrag bequem und sicher per Lastschrift abbuchen lassen, dann wird diese Abbuchung als Einmallastschrift dargestellt. Es handelt sich dabei also nicht um eine wiederkehrende Zahlungsverpflichtung, wie es beispielsweise bei Abonnements oder Mitgliedsbeiträgen der Fall ist. Weitere Situation für eine Einmallastschrift können z.B. das Bezahlen per EC/Maestro-Karte im Supermarkt oder eine Bestellung bei einen Versandhaus sein.
Erstlastschrift und Folgelastschrift – Verträge mit wiederkehrender Zahlungspflicht
Wie es der Begriff vermuten lässt, taucht die „Erstlastschrift“ immer bei der ersten Abbuchung einer Firma in der Umsatzanzeige auf und nur dann, wenn es sich bei Abbuchung nicht um eine Einmallastschrift handelt. Häufig ist dies z.B. der Fall bei Zeitungsabonnements, Versorgerverträgen, städtischen Gebühren oder auch Mobilfunkverträgen. Ab der zweiten Abbuchung durch dieses Unternehmen wird auf der Umsatzanzeige und auf dem Kontoauszug der Begriff „Folgelastschrift“ verwendet. Dieser Begriff sagt also aus: Von dieser Firma werden häufiger Abbuchungen vorgenommen und dies ist auch nicht die erste Abbuchung, die von dieser Firma erfolgt.
Dieser Screenshot aus einer Umsatzanzeige der Deutschen Kreditbank AG zeigt beispielhaft Umsätze für die neuen SEPA Lastschriftsbezeichungen Erstlastschrift, Folgelastschrift und Einmallastschrift.
SEPA macht den Zahlungsverkehr in Europa einfacher und schneller
Angesichts der vielen Umstellungen für Firmen und Privatpersonen werden sich viele Verbraucher die Frage stellen, ob die Umstellung auf SEPA denn nun wirklich ein Fortschritt ist oder ob dadurch nicht doch alles verkompliziert wird. In der Tat wirkt das ganze Verfahren gegenüber den früher so vertrauten Kontonummern mit Bankleitzahl weitaus aufwendiger. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass Kontonummer und Bankleitzahl in dieser Form ein rein nationales System war und diese Syteme wirken gut nach innen, doch bei internationalen Überweisungen vom Girokonto gab es dagegen große Probleme. Der Zahlungsverkehr zwischen den Mitgliedsländern der Europäischen Union ist nun weitaus einfacher, sicherer und auch schneller geworden. Die Umstellung auf einen internationalen Standard war langfristig gesehen unumgänglich.
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