Nur Blue Chips oder auch Small Caps für das eigene Depot?

An der Börse handelnWer sich mit dem Wertpapierhandel an den weltweiten Börsen beschäftigt, wird zwangsläufig früher oder später mit den Begriffen „blue chips“ und „small caps“ konfrontiert. Fachleute und Börsenkenner können diese Begriffe einordnen. Anleger, die auf der Suche nach der richtigen Anlagestrategie oder Zusammensetzung für ihr Portfolio sind, kenne diese Begriffe jedoch meistens nicht.

Genau diese Anleger sollten sich jedoch intensiver mit dem Thema auseinandersetzen, da es vorteilhaft sein kann, neben blue chips auch small caps im eigenen Depot zu haben.
Die Zusammenstellung des eigenen Portfolios mit blue chips und auch small caps hat große Vorteile gegenüber der alleinigen Investition in blue chips. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter diesen Begriffen?

Was sind blue chips?

Der Dow-Jones IndexUnter blue chips können die Aktien der umsatzstärksten Unternehmen weltweit verstanden werden. Es handelt sich dabei um Aktien der Unternehmen, die einen hohen Börsenwert haben und schon sehr lange an den Aktienmärkten gehandelt werden. Diese Aktien sind in der Regel auch in den verschiedenen Leitindizes der einzelnen Länder vertreten. So können in Deutschland die Aktien aller Unternehmen, die im DAX gelistet sind, als blue chips angesehen werden. Zu den bekanntesten Unternehmen können die Deutsche Bank, Volkswagen, die Siemens AG oder auch die Telekom gezählt werden. Aber auch ausländische Aktien können als blue chips bezeichnet werden. Als bekanntes Unternehmen aus dem Ausland, dessen Aktien ebenfalls zu den blue chips zählen, kann Starbucks angeführt werden.

Die Aktien dieser Unternehmen sind verhältnismäßig sicher. Sicher bedeutet in diesem Zusammenhang aber nicht, dass Anleger in jedem Fall eine sichere Rendite erzielen. Unter dem Aspekt der Sicherheit kann im Kontext der blue chips verstanden werden, dass die Wahrscheinlichkeit einer Pleite dieser Unternehmen als gering eingeschätzt werden kann. Natürlich unterliegen auch die Aktien dieser Unternehmen den üblichen Kursrisiken.

Wie unterscheiden sich blue chips von small caps?

Unter small caps sind die Aktien der Unternehmen zu verstehen, die relativ klein und unbekannt sind. Es sind Aktien von Unternehmen, die einen geringen Börsenwert haben und hohes Wachstumspotenzial aufweisen. Sie sind nicht in den großen Leitindizes der weltweiten Börsen gelistet und meistens kennen nur Insider oder Experten das mögliche Potenzial dieser Werte. Vor der Jahrtausendwende konnten fast alle Aktien der aufstrebenden Internetunternehmen als small caps bezeichnet werden. In der heutigen Zeit können die Aktien von unbekannten Start-ups zu den small caps gezählt werden. Das Risiko einer möglichen Insolvenz dieser Unternehmen ist allerdings sehr groß. Das genaue Potenzial der Aktien und der aufstrebenden Unternehmen kann in vielen Fällen nicht genau abgeschätzt werden.

Die optimale Zusammenstellung eines Depots mit blue chips und small caps

jetzt hab ich das verstandenViele Anleger neigen dazu, nur in blue chips zu investieren. Grundsätzlich ist diese Vorgehensweise gerade für neue Anleger richtig. Laien sollten vorrangig in Werte investieren, die sie kennen und verstehen. Dennoch gibt es einige Argumente, die auch die Investition in small caps rechtfertigen.

Eine zusätzliche Investition in small caps erhöht die Renditechancen des eigenen Portfolios. Mit small caps sind auf der einen Seite höhere Unsicherheiten und Verlustrisiken verbunden. Auf der anderen Seite weisen small caps aber auch ein deutlich höheres Potenzial auf. Die Rendite der blue chips ist meistens begrenzt. Mit small caps kann allerdings auch in kurzer Zeit eine überdurchschnittliche Rendite erzielt werden. Die Anlage in verschiedene small caps führt dabei zu einer Risikostreuung. Wird also mit einem Wert ein Verlust erzielt, können die anderen small caps diesen Verlust ausgleichen. Anleger sollten aber auf keinen Fall ausschließlich in small caps investieren. Besteht das eigene Depot nur aus small caps, ist das Verlustrisiko sehr hoch.

Die optimale Anlagestrategie sieht vor, dass ein Depot zu einem großen Teil aus blue chips und zu einem weiteren Teil aus small caps besteht. Die umsatzstarken Aktien sind weniger anfällig und häufig renditestark. Sie bilden den Grundstein für eine solide Depotentwicklung. Mit verschiedenen small caps im Depot erhöhen Anleger dann das Renditepotenzial. Die Diversifikation (Anlage in verschiedene small caps) sorgt schließlich dafür, dass das Risiko überschaubar bleibt. Wer an der Börse mittelfristig gute Renditen erzielen möchte, sollte also in blue chips und small caps investieren.

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Hier schreibt Mischa Berg

Mischa Berg ist Herausgeber von Bankenvergleich.de und veröffentlicht seit 2007 News und Kommentare zur Geldanlage in Tagesgeld und Festgeld. Mischa Berg ist auch auf Google+ und Facebook aktiv.
Kategorie: Depot

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