Prolongation bei Festgeldern – darauf sollte der Anleger achten
Im Bereich der Geldanlage können Verbraucher auf diverse Finanzprodukte zurückgreifen. Vor allem nach den großen Krisen der letzten Jahre legen viele Kunden Wert auf konservative Anlageformen mit sicheren Erträgen. Aus diesem Grund wird von den Anlegern immer häufiger das Festgeld gewählt. Mit einem Festgeld lassen sich auch in Zeiten niedriger Zinsen angemessene Renditen erzielen. Beim Festgeld können Bankkunden die Anlagedauer weiterhin selbst festlegen. Von 30 Tagen bis zu mehreren Jahren sind nahezu alle Zeiträume möglich. Außerdem können Anleger beim Festgeld von der Prolongation profitieren.
Unter dem Begriff „Prolongation“ kann die Verlängerung eines Festgeldes verstanden werden. Ein Festgeld, welches für ein Jahr abgeschlossen wurde, wird nach Ablauf dieses Jahres um ein weiteres Jahr verlängert, wenn der Kunde dieses Vorgehen wünscht. Diese Vorgehensweise hat allerdings verschiedene Vor- und Nachteile. Kunden sollten die Bedingungen einer Prolongation daher sehr genau prüfen. Wer seine Festgeldanlage nicht regelmäßig prüft und nicht auf die Prolongation achtet, wird Zinserträge einbüßen. Doch wie genau gehen Banken bei der Festgeldanlage hinsichtlich der Prolongation vor?
Die Prolongation eines Festgeldes
Viele Kunden suchen bei den Hausbanken oder auch bei den Finanzdienstleistungsunternehmen im Internet regelmäßig nach guten Festgeldangeboten. Häufig werden Festgelder über ein Jahr abgeschlossen. Nur die wenigsten Verbraucher achten jedoch bei der Anlage auf die Bedingungen zur Prolongation. Im Anlagevertrag ist allerdings sehr häufig die automatische Prolongation der Anlagesumme zum Ende der Laufzeit festgelegt. Das bedeutet, dass der komplette Betrag nach Ablauf der Anlagedauer erneut für die gleiche Laufzeit angelegt wird. Legt ein Kunde also ein Festgeld über ein Jahr an und meldet sich zum Ende der Laufzeit nicht bei seiner Bank, so wird das Kapital erneut für ein Jahr angelegt, wenn die automatische Prolongation im Vertrag vereinbart wurde. Diese Vorgehensweise ist bei sehr vielen Banken üblich und hat für Kunden und Kreditinstitute einige Vorteile. Es sind allerdings auch einige Nachteile damit verbunden.
Vorteile der Prolongation nutzen – Nachteile vermeiden
Der Vorteil der automatischen Prolongation liegt zweifelsfrei darin, dass sich Verbraucher nicht um ihre Festgeldanlage kümmern müssen. Das Geld wird immer wieder für die gleiche Laufzeit angelegt. Die automatische Prolongation von Festgeldern lohnt sich aber nur dann, wenn das Festgeld für eine kurze Zeit angelegt wird.
Die automatische Prolongation hat nämlich auch viele Nachteile. Ein großer Nachteil ist, dass das Kapital unwiderruflich für die gleiche Anlagedauer prolongiert wird. Wer sein Festgeld also für ein Jahr anlegt und vergisst, dass es fällig ist, muss ein weiteres Jahr auf die erneute Fälligkeit warten. Ein weiteres Problem besteht darin, dass das Kapital in der Regel nicht zu den vorherigen Konditionen verlängert wird. Ein Festgeld, welches im ersten Jahr zu 1,50 % angelegt wurde, wird, sofern die Zinsen gefallen sind, im Jahr der Prolongation zu niedrigeren Konditionen verlängert. Verbraucher verlieren also hohe Zinserträge, denn jede Fälligkeit bietet auch die Option, Anbieter zu vergleichen und höhere Zinsen zu erzielen.
Fazit
Die vorgenannten Vor- und Nachteile verdeutlichen, dass die Prolongation von Festgeldern durchaus praktisch sein kann. Kunden sollten beim Abschluss allerdings sehr genau darauf achten, ob ihr Kapital bei Fälligkeit prolongiert wird. Eine Prolongation ist bei sehr kurzen Laufzeiten sinnvoll, da die Zinssätze häufig konstant bleiben. Außerdem können Anleger bei kurzen Laufzeiten regelmäßig über das Kapital verfügen. Bei langen Laufzeiten drohen hingegen Zinsverluste. Für Banken ist die automatische Prolongation ein hervorragendes Instrument, um Kunden langfristig zu binden und mit dem angelegten Kapital arbeiten zu können.
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