Skimming: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?

Am Bankautomat sollte man die PIN verbergenIns Deutsche übersetzt bedeutet der aus dem englischen Sprachraum stammende Begriff „Skimming“ so viel wie „Abschöpfen“. Im Finanzbereich steht die Bezeichnung für eine bestimmte Methode, im Zuge derer Daten von Kreditkarten oder sonstigen Bankkarten auf illegale Art und Weise ausgespäht werden.

Im vorletzten Jahr (2012) gab es in Deutschland auf mehr als 500 Geldautomaten verschiedene Angriffe, die in den Bereich Skimming fielen. Damit die jeweiligen Täter in den Besitz der Kartendaten kommen können, wird in aller Regel der Karteneinschubschacht am jeweils betroffenen Geldautomaten manipuliert. Dies erfolgt zum Beispiel durch die Installation eines Kartenlesegerätes, welches die eingegebenen Daten bzw. die PIN abspeichern kann. Alternativ findet eine direkte Weiterleitung der Kartendaten an die Täter statt. Oftmals wird die Eingabe der Geheimzahl auch mittels einer installierten Kamera aufgezeichnet. Manche Betrüger gehen alternativ immer häufiger so vor, dass sie eine Tastaturattrappe anbringen, die dann ebenfalls die Dateneingabe aufzeichnet bzw. speichert.

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Welche Gefahren bestehen für Bankkunden?

Achtung!Die Gefahr für den Bankkunden besteht beim Skimming natürlich in erster Linie darin, dass die Kartendaten in die falschen Hände gelangen. Da auch das Ausspähen der persönlichen Geheimzahl (PIN) möglich ist, können die Täter missbräuchliche Verfügungen an anderen Geldautomaten vornehmen. Sind nämlich sowohl Kartendaten als auch PIN vorhanden, haben Betrüger die Gelegenheit, beispielsweise mit einer duplizierten Bankkarte nebst Geheimzahl Verfügungen an zahlreichen Geldautomaten vorzunehmen. Problematisch wird es für Bankkunden deshalb, weil sie im Grunde nachweisen müssen, dass ein Betrug vorliegt. Allerdings gehen viele Banken zunächst einmal davon aus, dass eine berechtigte Verfügung stattgefunden hat, da die PIN korrekt eingegeben wurde. Es besteht zusammenfassend für den Kunden also durchaus die Gefahr, dass er den Schaden, der aufgrund missbräuchlicher Verfügungen durch Skimming entstanden ist, nicht ersetzt bekommt. In manchen Fällen sind die Kreditinstitute aber aus Kulanz durchaus dazu bereit, die verursachten Kosten vollständig zu übernehmen.

Wie können sich Bankkunden vor Skimming schützen?

Sicherheit der KreditkarteAuch wenn es sich beim Skimming um eine nicht einfach zu erkennende Betrugsmasche handelt, so gibt es dennoch die Möglichkeit, sich weitestgehend vor derartigen Angriffen zu schützen. Eine Vorsorgemaßnahme besteht beispielsweise darin, die Geheimzahl stets getrennt von der Bankkarte bzw. Kreditkarte aufzubewahren. Falls der Kunde mehrere Zahlungskarten besitzt, ist es empfehlenswert, den Türöffner der Bank mit der einen und die Verfügungen am Geldautomaten mit einer anderen Kundenkarte vorzunehmen. Ferner sollten Verbraucher darauf achten, dass sie beim Betätigen des Türöffners der Geschäftsstelle niemals ihre Geheimzahl eingeben. Hilfreich ist es zudem, bei der Verfügung von Bargeld darauf zu achten, dass keine andere Person die Eingabe der PIN beobachten kann.

Darüber hinaus sollte die Tastatur mit der Hand oder einem anderen Gegenstand abgedeckt werden, sodass im oberen Bereich installierte Kameras keine Aufzeichnung vornehmen können. Sollten Kunden an einem Geldausgabeautomaten etwas Ungewöhnliches bemerken, ist es empfehlenswert, die Bank oder im Zweifelsfall die Polizei zu informieren. Durch eine regelmäßige Kontrolle der Kontoumsätze und Kontoauszüge können sich Bankkunden zwar nicht vor Skimming schützen, aber etwaige Betrugsfälle zumindest schnell erkennen und dem entsprechenden Kreditinstitut melden. Da Skimming oftmals an Geldautomaten im Ausland stattfindet, kann es ebenfalls sinnvoll sein, die eigene Bankkarte für Verfügungen außerhalb Deutschlands sperren zu lassen. Es gibt also durchaus einige Maßnahmen, durch die Verbraucher das Risiko von Skimming deutlich verringern können.

Ein Informations-Video vom Bankenverband zum Thema Skimming

Bildquelle:

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Hier schreibt Mischa Berg

Mischa Berg ist Herausgeber von Bankenvergleich.de und veröffentlicht seit 2007 News und Kommentare zur Geldanlage in Tagesgeld und Festgeld. Mischa Berg ist auch auf Google+ und Facebook aktiv.
Kategorie: Girokonto, Kreditkarte

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