Beispiele für alle Kartentypen
So erhöhen Sie den Verfügungsrahmen ihrer Kreditkarte!
Hat eigentlich jede Kreditkarte einen Verfügungsrahmen und woher weiß ich, wie hoch der ist? Sind der Verfügungsrahmen, der Kreditrahmen oder das Kreditkartenlimit das Gleiche? Wer diese Fragen nicht beantworten kann, erlebt beim Bezahlen mit der Kreditkarte unter Umständen eine böse Überraschung. Denn wenn der Rahmen überschritten wird, ist die Zahlung nicht mehr möglich. Wir zeigen, worauf die Karteninhaber zu achten haben.
Verfügungsrahmen, Kreditrahmen und Kreditkartenlimit
Die Banken haben unterschiedliche Produkte und dabei auch sehr unterschiedliche Konditionen. Deshalb macht auch der intensive Bankenvergleich Sinn, um stets den besten Preis und die gewünschte Leistung zu erhalten.
Doch auch im Sprachgebrauch unterscheiden sich die Banken und das trägt nicht gerade dazu bei, die Bedingungen der Banken leicht zu verstehen. Offenbar gibt es keine verbindliche Regelung, wie diese Begriffe genutzt werden sollen.
Die Begriffe haben viel gemein, aber doch meinen sie nicht ganz das Gleiche. Der unterschiedliche Sprachgebrauch hat dabei vor allem etwas damit zu tun, um welchen Kreditkartentyp es sich handelt.
Ganz allgemein beschrieben könnte man sagen:
Der Verfügungsrahmen, der Kreditrahmen oder das Kreditkartenlimit ist der Geldbetrag, über den ein Karteninhaber insgesamt im Rahmen von bargeldlosen Geldgeschäften und Bargeldabhebungen mit seiner Kreditkarte verfügen kann. Darüber hinaus gibt es oft Beschränkungen, in welcher Höhe und in welcher Häufigkeit die Karte eingesetzt werden kann. Diese Limits dienen vorrangig der Kartensicherheit!
Obwohl sie einen gemeinsamen Namen tragen und auch ähnlich aussehen, unterscheiden sich die Kreditkarten enorm. Es gibt die unterschiedlichsten Kreditkartentypen und bei den wenigsten Karten, die im Umlauf sind, können die Kunden einen Kredit in Anspruch nehmen. Der Verfügungsrahmen der Kreditkarte ist deshalb nicht zwingend von den finanziellen Möglichkeiten des Inhabers abhängig. Deshalb zeigen wir jetzt anhand der unterschiedlichen Typen und an konkreten Beispielen, worauf Karteninhaber achten sollten.
Beispiele für die unterschiedlichen Kreditkartentypen:
Die Prepaid-Kreditkarte
Eine Prepaid-Kreditkarte wird im Guthaben geführt. Hier von einem Kreditrahmen zu sprechen macht dann natürlich keinen Sinn. Der Verfügungsrahmen der Karte entspricht hier dem Geldbetrag, den die Karteninhaber zuvor auf das Kreditkartenkonto überwiesen haben. Ist das Guthaben aufgebraucht, ist somit auch die Karte am Limit und Bargeldabhebungen und Kartenzahlungen sind dann nicht mehr möglich. Bei der Prepaid-Kreditkarte steht die volle Kostenkontrolle im Vordergrund und im Falle eines Kreditkartenmissbrauchs soll der Schaden so gering wie möglich gehalten werden. Deshalb bieten Banken, wie etwa die Netbank, ihren Nutzern die Möglichkeit, ein Limit für die Prepaid-Kreditkarte einzurichten, bei der der maximale Geldbetrag pro Transaktion und auch die Anzahl der Transaktionen begrenzt werden können.
Um den Verfügungsrahmen der Karte zu erhöhen, muss der Nutzer Geld von seinem Girokonto auf das Kreditkartenkonto überweisen. Dabei sollte der Kunde darauf achten, ob die Bank minimale oder maximale Aufladebeträge vorschreibt.
Debitkarten
Diese Form der Kreditkarte finden wir bei Karten, die im Paket mit einem Girokonto ausgegeben werden. Wenn der Kunde mit der Kreditkarte bezahlt oder Bargeld abhebt, wird der Betrag umgehend dem Girokonto des Kunden belastet. Ein Beispiel für so ein Kontenmodell ist das Girokonto der ING. Auch hier hat die Karte keinen eigenen Kreditrahmen. Trotzdem hat die Bank für die Karte einen sog. Verfügungsrahmen festgelegt. Der liegt bei der ING bei 4.000,- Euro pro Woche für Kartenzahlungen und bei 1.000,- Euro täglich für Bargeldabhebungen. Das gilt natürlich nur in dem Rahmen, wie der Kunde Guthaben auf dem Girokonto zur Verfügung hat und danach an der Höhe des Dispositionskredits, den der Kunde mit der Bank vereinbart hat.
Beschränkungen in Bezug auf die Höhe und die Häufigkeit der möglichen Transaktionen, wie im Beispiel beschrieben, sind branchenüblich. Das können Tages-, Wochen-, oder Monatslimits sein und werden von jeder Bank nach eigenem Ermessen festgelegt. Dabei finden wir Regelungen für bargeldlose Zahlungen und für Bargeldabhebungen. Die dienen in erster Linie der Kartensicherheit und haben nichts mit der Bonität des Karteninhabers zu tun.
So erhöhen Sie den Verfügungsrahmen ihrer Debitkarte
Wer den Verfügungsrahmen einer Debitkarte erhöhen möchte, muss für ausreichend Deckung auf dem Konto sorgen. Ist das Guthaben verbraucht, muss der Kunde auf den Dispositionskredit zurückgreifen. Wie hoch der Dispo ausfällt, wird von der Bank festgelegt. Für einen höheren Dispo muss der Kunde sich an seine Bank wenden und sich um eine Erhöhung bemühen.
Chargekarten
Eine Chargekarte ist eine Kreditkarte, bei der die Kunden eine monatliche Abrechnung erhält, die nach Rechnungsstellung automatisch vom Girokonto abgebucht wird. Auch diese Kreditkarte ist oft im Paket mit einem Girokonto zu finden. Ein Beispiel ist hier das Girokonto der DKB. Die DKB spricht bei ihrer Karte übrigens von einem Kreditkartenlimit. Aber solche Karten gibt es auch ohne Girokonto. Ein Beispiel dafür ist die American Express Card. Die benutzen übrigens auf ihren Seiten den Begriff Kreditrahmen und auch den Begriff Kreditkartenlimit.
So erhöhen Sie den Verfügungsrahmen ihrer Chargekarte
Anders als bei den zuvor beschriebenen Karten geht der Kreditkartenherausgeber bei den Chargekarten in Vorleistung und gewährt den Kunden so einen zinslosen Kredit von rund 30 Tagen. Deshalb spielt bei diesen Karten in Bezug auf den Verfügungsrahmen, die Bonität des Kunden eine gewichtige Rolle und auch das bisherige Zahlungsverhalten und die Kundentreue haben ihren Einfluss. Bei der DKB kann der Kunde den Verfügungsrahmen im Online-Banking jederzeit einsehen und auch eine Erhöhung des Verfügungsrahmens beantragen. Wer das Konto als Gehaltskonto führt, sollte keine Probleme haben, das Limit dauerhaft entsprechend den finanziellen Möglichkeiten zu erhöhen. Die Bank ja einen hervorragenden Überblick über die Einkünfte und das Zahlungsverhalten des Kunden. Zudem hat der Kunde hier die Möglichkeit ein entsprechendes Guthaben auf das Kreditkartenkonto zu überweisen.
Bei Chargekarten, die nicht in einem Paket mit einem Girokonto angeboten werden, muss sich der Anbieter auf die Zahlungsmoral des Kunden verlassen. Natürlich wird bei der Beantragung der Karte die Bonität des Antragstellers überprüft. Trotzdem ist der Verfügungsrahmen am Anfang der Kundenbeziehung meist noch niedrig. Wer das schnell ändern möchte, muss sich an seinen Anbieter wenden und um die Erhöhung des Kreditrahmens bitten. Hilfreich ist es, dazu entsprechende Gehalts- oder Vermögensnachweise einzureichen.
Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion
Diese Kreditkarten werden auch „echte“ Kreditkarten oder „Revolving Creditcards“ genannt, denn hier kann der Karteninhaber tatsächlich einen Kredit in Anspruch nehmen und muss, nachdem die monatliche Rechnung eingegangen ist, nur einen Teilbetrag der Kartenumsätze begleichen. Die Anbieter solcher Karten nutzen deshalb meist den Begriff: Kreditrahmen. Ein Beispiel für eine solche Kreditkarte ist die Barclays New Visa oder die Mastercard Gold der Advanzia Bank.
So erhöhen Sie den Verfügungsrahmen einer „echten“ Kreditkarte
Bei den Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion spielt die Bonität, das Zahlungsverhalten und die Kundentreue eine zentrale Rolle für die Höhe des Verfügungsrahmens (bzw. hier tatsächlich der Kreditrahmen). Wie bei den Chargekarten ist der Verfügungsrahmen zu Beginn eher gering angesetzt. Deshalb gilt auch hier, dass Kunden, die schon zu Beginn einen hohen Verfügungsrahmen nutzen möchten, die Bank mit entsprechenden Nachweisen überzeugen müssen. Bei vielen dieser Karten steigt der Verfügungsrahmen der Karte automatisch in regelmäßigen Abständen, wenn die Kunden ihren Zahlungsverpflichtungen regelmäßig nachkommen und die Karte entsprechend häufig einsetzen. Bei einigen Anbietern ist es zudem möglich, Guthaben auf das Kreditkartenkonto zu überweisen und den Verfügungsrahmen so kurzfristig zu erhöhen. Wir das Kreditkartenkonto im Soll geführt, muss der Karteninhaber Zinsen zahlen und der Geldbetrag, den der Kunde in Zukunft in Anspruch nehmen kann, reduziert sich entsprechend, bis das Kartenkonto wieder ausgeglichen wird.
Zusammenfassung
Wer seinen Verfügungsrahmen bzw. den Kreditrahmen oder das Kreditkartenlimit erhöhen möchte, hat dazu je nach Kartentyp sehr unterschiedliche Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, den benötigten Betrag vorher auf das Kreditkartenkonto zu überweisen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn der bisherige Verfügungsrahmen nur kurzzeitig überschritten werden soll. Das kann der Fall sein, wenn ein Familienurlaub ansteht und Hotel, Mietwagen und die meisten Ausgaben am Urlaubsort mit der Kreditkarte bestritten werden.
Wer eine dauerhafte Erhöhung seines Verfügungsrahmens oder des Kreditrahmens wünscht, sollte sich an die Hotline des Anbieters wenden. Wer plausible Gründe für die Erhöhung vorbringen kann, stößt dabei sicher nicht auf taube Ohren.
Für die Karten und Konten gelten oft Beschränkungen, die der Kartenherausgeber aus Gründen der Sicherheit vorsieht. Diese Limits gelten unabhängig vom Verfügungsrahmen des Karteninhabers. Es gibt das für Zahlungen und Bargeldabhebungen. Dabei sind Tages- Wochen- und Monatslimits üblich. Die sollte der Nutzer nicht mit dem eigentlichen Verfügungsrahmen verwechseln.
Bildquelle:
© freshidea – Fotolia.com; © full image – Fotolia.com; © Coloures-pic – Fotolia.com;