Wertpapierkennnummer ISIN und WKN
Jeder Anleger, der sich mit Aktien oder anderen Wertpapieren beschäftigt, wird zwangsläufig mit der WKN und auch der sogenannten ISIN konfrontiert. Das liegt daran, dass jedes Wertpapier eine WKN oder ISIN hat. Aber wofür genau steht die WKN bzw. die ISIN und warum existieren diese beiden Kennziffern?
Die Identifikation von Wertpapieren
An der Börse werden täglich viele verschiedene Wertpapiere gehandelt. Diese Wertpapiere haben in der Regel einen Namen. Der Name allein wäre zur Identifikation der Wertpapiere allerdings zu kompliziert. An der Börse notieren einige Wertpapiere unter ähnlichen Namen, sodass diese nur schwer voneinander unterschieden werden können. Daher bietet sich eine Identifikation durch eine eindeutige Nummer an. Diese Funktion übernimmt in Deutschland die sogenannte Wertpapierkennnummer (WKN). Jedes Wertpapier, das in Deutschland gehandelt wird, besitzt eine WKN. Die Wertpapierkennnummer ist also eine Ziffer, mit der Aktien in Deutschland eindeutig identifiziert werden können. Diese Identifikationsnummer wurde bereits im Jahr 1955 in Deutschland eingeführt.
Bei der ISIN handelt es sich um die internationale Wertpapierkennnummer. Die WKN wird nämlich nur für Wertpapiere vergeben, die in Deutschland herausgegeben werden. Ausländische Aktien erhalten keine WKN. Das Problem bei dieser Vorgehensweise war allerdings lange, dass es kein einheitliches System für den weltweiten Aktienhandel gab. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2003 die ISIN eingeführt. Jedes Wertpapier, das neu emittiert wird, erhält seitdem die internationale Wertpapierkennnummer. Findet die Emission in Deutschland statt, erhält das Wertpapier sogar die WKN und zusätzlich die ISIN. Das ist auch der Grund, warum manche Wertpapiere eine WKN und eine ISIN haben.
Die Wertpapiere können an der Börse über beide Nummer gefunden werden. Ausländische Wertpapiere haben allerdings häufig keine zusätzliche WKN.
Vergabe und Aufbau der WKN und ISIN
In Deutschland werden die WKN und die ISIN von der „Herausgebergemeinschaft Wertpapier-Mitteilungen, Keppler, Lehmann GmbH & Co. KG“ vergeben. Die WKN besteht aus insgesamt sechs Ziffern. In der Anfangszeit bestanden Wertpapierkennnummern lediglich aus Zahlen. Ab dem Jahr 2003 wurden schließlich auch Buchstaben zugelassen. In der Regel beginnt eine WKN mit dem Buchstaben „A“ oder „F“. Beginnt eine WKN mit einem „A“, so handelt es sich um ein normales Wertpapier. Das „F“ steht am Beginn der WKN für Futures.
Die ISIN hingegen besteht insgesamt aus 12 Ziffern. Ihr Aufbau ist genau festgelegt und hat bestimmte Besonderheiten. Bei den ersten beiden Ziffern der ISIN muss es sich immer um ein Länderkürzel handeln. Anschließend folgt die NSIN (National Securities Identifying Number), die 9 Stellen umfasst. Am Schluss befindet sich eine zweistellige Prüfziffer. Vergeben wird die ISIN von nationalen Organisationen. In Deutschland ist das, wie bereits erwähnt, die „Herausgebergemeinschaft Wertpapier-Mitteilungen, Keppler, Lehmann GmbH & Co. KG“.
Ein gutes Beispiel für ein Wertpapier, welches eine WKN und eine ISIN besitzt, ist die Aktie der Deutschen Bank. Sie hat die WKN 514000 und die ISIN DE0005140008.
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